Donnerstag, 31. Dezember 2009

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Eigentlich wollte ich einen lustigen Jahresendartikel verfassen, was mir aber jetzt gerade unpassend erscheint.

Ich wünsche euch trotzdem einen guten Rutsch und ein schönes Jahr 2010! Wir sind inzwischen umgezogen und es geht uns gut. Mehr im nächsten Jahr dann!

Mittwoch, 18. November 2009

Hausmitteilung

Ich vernachlässige mein Blog mal wieder sträflich. Ich hätte einige schlechte Ausreden anzubieten: Arbeit, zu dunkel und wirklich nerviges Wetter, nichts zu schreiben (das stimmt noch nichtmal, aber mir fällt meistens was ein, wenn ich weit weg vom Computer bin und dann vergesse ich es sobald ich in die Nähe eines selbigen komme).

Aber auch eine gute: Wir haben ein Haus gekauft! Bei uns gleich um die Ecke mit viel Platz und Garage für alle möglichen Hobbies und natürlich Sauna und Kamin. So sah es aus, als es noch nicht ständig dunkel war:


Sehr aufregend und ab und zu immer noch etwas beängstigend, ich hab schliesslich noch nie sowas Riesiges besessen -- noch nicht mal halb ;-)

Aber man muss sich ja den Gepflogenheiten des Gastlandes anpassen -- die Finnen haben einen echten Hausfimmel. Es fällt mir erst jetzt, wo ich mich ein bischen fürs Renovieren und Einrichten interessiere, auf, wieviele Fernsehsendungen es dazu gibt. Finnische Eigenproduktionen und dann auch noch Sachen aus Amerika. Bei der Arbeit gibt es Leute, die schon ihr zweites Haus bauen; und Wohnungen zu mieten ist ziemlich unüblich, zumindest in Oulu.

In drei Wochen ziehen wir um, bis dahin muss noch alles mögliche gestrichen werden und wir brauchen noch nen neuen Boden. Also, bis irgendwann mal ;-)

Sonntag, 25. Oktober 2009

Käsivarsi, Tag 11

Ich möchte euch auch den letzten Teil der Reise nicht vorenthalten, auch wenn er hauptsächlich von den Tücken und Freuden der Zivilisation handelt ;-). Leider hab ich am letzten Tag keine Fotos mehr gemacht. Das gesamte Album zum Urlaub kann man übrigens hier ansehen.

Tag 11

Da wir nur noch ungefähr fünf Kilometer Wanderstrecke vor uns haben, gehen wir es morgens gemütlich an. Ein letztes Mal wird das Zelt eingepackt und das Camp in zwei Rucksäcke verpackt. Nachdem wir während der Woche fast sämtlichen Proviant aufgegessen haben, sind die Rucksäcke recht geräumig und vergleichsweise leicht. Weil keiner so richtig Lust hat, gleich wieder in der Zivilisation anzukommen und der Tag noch lang ist, erkunden wir noch ein bischen die Gegend um unser Camp und finden seltsame Pflanzen und schwimmende Holzstückchen, die eigentlich Larven sind.
Schliesslich machen wir uns aber doch auf den Weg. Sofort geht es aus dem Hochland steil nach unten ins Buschland. Dann gibt es einen Weg zur Strasse, den wir aber mutwillig verlassen und uns stattdessen durch die Büsche schlagen, um wenigstens noch eine kleine Anhöhe zu besteigen auf dem wir natürlich auch mal wieder einen Grenzstein vorfinden, diesmal zwischen Norwegen und Finnland. Von dort aus kann man schon die Autos auf der Strasse zählen. Der Plan ist, zur Strasse und dann zum finnischen Grenzübergang zu laufen. Von da aus sind es noch mehr als zehn Kilometer bis zu unserem Hotel. Wir haben vor uns für den Rest der Strecke ein Taxi zu rufen anstatt uns auf der engen und kurvigen Strasse mit Autos und Rentieren herumzuschlagen.
Ein Taxi zum Grenzübergang zu bestellen ist jedoch keine leichte Aufgabe, denn zuerst ist die Telefonnummer, die Harri in seinem Handy gespeichert hat nicht in Benutzung, als wir dann auf komplizierten Wegen eine aktuelle Nummer herausgefunden haben, befindet sich die Taxifahrerin gerade irgendwo in Norwegen auf einer längeren Fahrt, alle anderen Fahrer sind gerade nicht im Dienst. Ausserdem bricht die Telefonverbindung hilfreicherweise immer wieder ab. Schliesslich verspricht uns die Taxifahrerin, uns auf dem Rückweg von Norwegen abzuholen, das könnte aber ne Stunde dauern. Auf eine Stunde mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht an, denken wir, und vertreiben uns die Zeit damit, den hiesigen Grenztourismus zu erforschen und nach taxiartigen Fahrzeugen Ausschau zu halten.
Es zwei Hauptgattungen von Grenzüberquerern. Norweger, die in Finnland Fleisch und Alkohol kaufen, und Touristen, von denen fast alle dringend am Grenzstein anhalten und Fotos von sich in verschiedenen Ländern gleichzeitig machen. Ausserdem gibt es unglaublich viele Motorradtouristen. Irgendwann muss ich auch mal mit dem Mopped nach Norwegen fahren...
Irgendwann wird es etwas langweilig und Harri hat inzwischen auch das ”kann ne Stunde dauern” einer Lappin als ”vielleicht komme ich irgendwann vorbei” übersetzt. Es ist auf jeden Fall schon deutlich später, als schliesslich ein Taxi in Sichtweite kam – und dann an uns deutlich sichtbaren, winkenden Gestalten vorbeifuhr. Per Handy kommt keine Verbindung zur Taxifahrerin zustande und wir freunden uns schon mit dem Gedanken an, doch zu laufen oder zu trampen, als die Taxifahrerin anruft und fragt, ob wir noch an einem Taxi interessiert seien. Und so wurden wir doch noch nach Kilpisjärvi gefahren. Die Taxifahrerin meint noch, dass an diesem Tag ja wirklich viel los sei und sie noch zwei weitere längere Fahrten habe. Wir sahen sie dann eine halbe Stunde später gemütlich einkaufen...
Die Sauna unseres Hotels ist toll, besonders dass sie direkt am Kilpisjärvi gelegen ist. In der Sauna wird die Mär verbreitet, dass der See höchstens 10 Grad warm ist, aber soo kalt ist er dann doch nicht. Panoramaschwimmen mit Ausblick auf die Inseln im See und die umliegenden Fjälls – das ist wirklich nicht zu verachten. Auch das Essen an diesem Abend ist deutlich besser als die restliche Woche :-). Allerdings können wir beide in den viel zu weichen und warmen Betten nicht ordentlich schlafen, so dass wir überlegen ob wir nicht doch lieber die Isomatten auf dem Boden ausbreiten wollen. Schlafen kann man jedoch auch am nächsten Tag im Bus, schliesslich sind wir wieder zehn Stunden unterwegs.

Samstag, 3. Oktober 2009

Käsivarsi 2009, Tag 10

Heute morgen scheint die Sonne mal wieder auf meine Seite des Zelts, so dass ich beschliesse draussen vor dem Zelt einfach ein bischen zu lesen -- bei den Temperaturen im Zelt ist an Schlaf sowieso nicht zu denken. Auf Harris Schattenseite scheint es besser zu sein, auf jeden Fall dauert es eine ganze Weile bis er auch auftaucht. Der Plan heute ist bis fast zur Strasse zu laufen (es gibt nur eine Strasse im weiteren Umkreis). Nachdem wir einen Fluss überquert und einen Abhang hinuntergelaufen sind, stoßen wir auf den Wanderweg zum Dreiländereck und folgen ihm durchs Tal. Auf Wanderwegen kommt man erstaunlich gut voran, besonders wenn es eben ist. Vor dem Dreiländereck biegen wir nach Norden ab und kommen an einer norwegischen Hütte vorbei. Dann geht es wieder aufwärts ins Hochland. Man merkt, dass die Nächte hier schon kalt waren, denn die Mückenplage hält sich selbst auf dem bewaldeten ersten Teil des Aufstiegs in Grenzen. Dafür gibt es viele reife Moltebeeren. Eigentlich soll es ein schlechtes Moltebeerenjahr sein, aber davon ist hier nicht viel zu sehen.Dann wird der Aufstieg steiler und wir lassen die Baum- und Moltebeerengrenze wieder unter uns. Weiter oben findet sich ein guter Sitzstein, und während der Pause haben wir einen Panaorama über den Weg der letzten Tage.

Heute treffen wir andauernd Leute, das gibt sich jedoch wieder, als es windig wird und anfängt zu regnen. Im Hochland laufen wir quasi ständig durch Steinfelder, wundersamerweise finden sich jedoch zwischen den grauen Steinen auch immer wieder leuchend gelbe Blumen.

Von einem kleinen Gipfel aus kann man Kilpisjärvi und die Strasse nach Norwegen jetzt schon deutlich sehen und man hat sogar Handyempfang. Wir bestellen ein Hotelzimmer für morgen. Ein seltsames Gefühl, schon morgen wieder normal wie zivilisierte Menschen zu leben ;-)

Für heute müssen wir jedoch nochmal einen Zeltplatz finden. Uns wird bewusst, dass wie den ganzen Urlaub unglaubliches Glück hatten, immer fast sofort eine günstige Stelle zum Zeltaufschlagen zu finden. Hier in der Einöde zwischen Steinfeldern und Sümpfen ist es eher schwierig und es dauert wirklich lange bis wir nach einem mehrkilometrigen Exkurs eine kleine Stelle an einem See finden. Wir merken ebenfalls, dass das Laufen über nasse Steinfelder um einiges beschwerlicher ist als bei gutem Wetter. Ich bin sehr froh um meine Wanderstöcke, denn rutschige Steine und müde Beine reimt sich zwar, passt aber trotzdem nicht so gut zusammen. Ich lasse heute sogar den Abendspaziergang ausfallen, denn nach der Zeltplatzsuche bin ich ziemlich erledigt. Dafür habe ich einen ungewohnt ruhigen Abend mit Ausblick auf unseren spiegelglatten See, an dessen Rand auch Anfang August noch ein recht ansehnliches Schneefeld klebt.

Sonntag, 20. September 2009

Mal wieder Herbst

Obwohl ich mein Wandertagebuch aus dem Sommerurlaub immer noch nicht fertig abgetippt habe, ist hier schon länger Herbst. Nicht umsonst heisst September auf Finnisch "Herbstmonat". Die Bäume haben sich schon stark verfärbt, auch wenn bei Karen anderslautende Propaganda verbreitet wird. Dadurch, dass es noch so warm ist, scheint der "Indian Summer" dieses Jahr nicht so ausgeprägt zu sein, aber das kann ja noch werden.

Nach ein paar Wochenenden mit Sturm und Regen haben wir gestern sogar die Motorräder nach Kajaani gefahren und in ihren Winterschlaf versetzt.
Auf dem Rückweg mit dem Zug haben wir eine Menge Zugvögel gesehen, in einem Feld sogar
sehr grosse. "Guck mal, Gurken!", sagte ich zu Jyrki, was beweist, dass es im Finnischen zu viele ähnliche Wörter gibt und dass das Wort für Kranich nicht sehr fest in meinem finnischen Wortschatz verankert ist. Sehr majestätische Vögel; garnicht gurkenhaft spazieren sie über eine sumpfige Wiese, kurze Zeit später sehen wir noch ein paar fliegende.

Finnischer Herbst macht es einem ziemlich leicht, vom Sommer Abschied zu nehmen -- der hat schliesslich auch nur kurz vorbeigeschaut, man kennt ihn ja nur flüchtig (Galgenhumor auf eher niedrigem Niveau...).

Freitag, 11. September 2009

Käsivarsi, Tag 9

Tag 9 -- Durch die Wüste

Nach dem gestrigen Tag inklusive Nachtwanderung sind wir morgens ziemlich müde und
versuchen, die Sonne, die aufs Zelt scheint zu ignorieren; das klappt allerdings nicht besonders lange. Nachts scheine ich jedoch gut geschlafen zu haben. Mir wird berichtet, dass in der Nacht eine Rentierwanderung direkt an unserem Zelt stattgefunden habe, was recht laut gewesen sein muss, denn einige Rentiere tragen Glocken.
Heute wird mal wieder Weg gemacht -- geradeaus geht es nach Osten dem Ziel entgegen. Es ist wirklich warm -- wir schwitzen in der brennenden Sonne. Weit und breit kein Baum oder Strauch und kaum ein Windhauch. Gegen Mittag kommen wir an einer norwegischen Hütte vorbei. Das Thermometer zeigt 25 Grad im Schatten, nur schade dass es hier weit und breit keinen Schatten gibt.
An der Hütte vorbei fliesst ein Fluss recht steil in einem tiefen Canyon, allerdings kann er seine volle Wirkung nicht entfalten, weil er im Moment nicht viel Wasser führt. Aber dafür kommen wir mal wieder einfach über den Fluss. Hinter der Hütte führt ein Weg an einem Fjäll vorbei, aber irgendwie ist Harri sehr überzeugend, dass der beste Weg direkt über das Fjäll führt. Der Weg sei total steinig und andersrum ums Fjäll sei sehr weit. Na gut, dann halt mal kurz ein paar hundert Höhenmeter aufsteigen -- bei der Hitze ziemlich anstrengend. Oben machen wir eine längere Pause, gut, dass es in Lappland immer genug Trinkwasser gibt.
Wir sehen ein verrücktes Rentier, es rennt wild und so schnell es kann kreuz und quer durch die Tundra. Bei dem Wetter könnte es auch gut ein Zebra in der Savanne sein...
Irgendwann kommen wir an einen zweiten Canyon, wo es Felsen und deswegen sogar ein bischen Schatten und viele Spinnen gibt. Noch weiter im Osten treffen wir auf den Weg, eine Brücke und zwei Zelte. So langsam kommen wir wieder in zivilisationsnahes Gebiet. Wir haben heute mindestens zehn Leute gesehen. Auch wir haben geplant, an dem Fluss zu zelten, verziehen uns aber ein bischen flussaufwärts ausser Sichtweite.
Heute fällt der Abendspaziergang etwas kürzer aus als gestern, wir laufen einen Kilometer
zum nächsten kleinen Hügel, von dessen Gipfel wir unser Ziel Kilpisjärvi sehen können. Fotos
hab ich heute keine gemacht. Die Landschaft war auch heute schön und unter anderen Umständen durchaus beeindruckend, kann aber mit den vorangegangenen Tagen nicht ganz mithalten. Ausserdem bin ich heute hauptsächlich müde und nicht sehr aufnahmefähig.

Dienstag, 8. September 2009

Käsivarsi 2009, Tag 8

3.8.2009 Gipfelsturm

Heute bauen wir unser Lager am Fluss ab und ziehen weiter nach Norden. Bei dem momentanen Wasserstand können wir sogar diesen bisher größten Fluss (vorher schon tagelang als große Wataktion von Harri angepriesen) durchqueren, ohne die Wanderstiefel ausziehen zu müssen. Allerdings fordert das einiges an Zickzack und vor- und zurücklaufen, so dass es vermutlich schneller gewesen wäre, einfach zu waten...

Nordwärts laufen wir bis auf eine Anhöhe. Ein Blick zurück zeigt, wie seltsam die Seiten der Berge hier manchmal "gewellt" sind. Hier lassen wir unsere Rucksäcke liegen um unseren ersten "richtigen" Gipfel zu erklimmen. Der Berg ist sorgfältig ausgesucht, damit sogar wir das schaffen ;-) Und tatsächlich kommen wir diesmal oben an. Der Weg führt zunächst über Geröll, Felsen und Schneefelder. Über weite Strecken sind die Schneefelder die einzige Möglichkeit einfach nach oben zu kommen, aber natürlich sind auch die Schneefelder an diesem Berg voller Rentiere. Nach einer philosophischen und verhaltensbiologischen Diskussion darüber, warum eine Herde Rentiere immer wegläuft und nicht z.B. ein Rudel Wölfe einfach überrennt, ein Gedanke der bei einigen hunderten behörnten Paarhufern schon naheliegt. Andersgesagt, sie sind durchaus in der Masse respekteinflößend.
Dennoch machen wir uns auf den Weg am Rande des Schneefelds. Und natürlich werden wir nicht überrannt, sondern zunächst mal wieder angestarrt. Dann plötzlich entscheidet sich die Herde, die Flucht anzutreten. Sehr eindrucksvoll eine Herde Rentiere auf dem Schnee nach unten galoppieren zu sehen -- allerdings finden sie uns nach ein paar Metern dann doch wieder nicht mehr so gefährlich und kommen hinter und wieder gemütlich nach oben getrabt.

Weiter oben gibt es dann eine kleine Kletterstelle, die wir aber bravourös meistern -- und dann haben wir tatsächlich den Gipfel gestürmt. Oben auf dem Berg gibt es ein Plateau auf dem auch Mal wieder ein Grenzstein steht. Als wir auf die andere Seite des Plateus gehen wollen, bewegt sich plötzlich etwas -- zwei Steinadler, gut getarnt zwischen den grauen Steinen, haben hier anscheinend ihr Nest. Wir haben auch auf dem Weg zum Berg schon Adler gesehen, die durch Tiefflug über den Schneefeldern Rentiere erschreckten. Ein beeindruckendes Bild.

Wir ziehen uns also wieder auf "unsere" Seite des Gipfels zurück und genießen den Ausblick über die Berge. In vielen Tälern gibt es Gletscher, manchmal sind die Täler fast vollständig davon ausgefüllt. Auf dem Bild oben schauen wir zurück auf den Pass zwischen Pältsän und Moskkugaisi wo wir vor ein paar Tagen hergekommen sind.
Hilfreicherweise hat Harri die Koordinaten unserer Wanderstöcke und Rucksäcke, die auf dem Weg zurückgelassen wurden gespeichert, denn in den Steinhaufen sind beide wirklich kaum zu entdecken. Weiter geht es nach Norden, und bald entdecken wir einen perfekten Zeltplatz, so dass wir beschließen, schon etwas eher als geplant das Zelt aufzubauen.
Wir beschließen, das Kochen auf später zu verschieben und einfach ein bischen Essen aus der Ration von Tag 11 zu klauen. Denn der Berg ruft schon wieder -- wir wollen noch wenigstens ein Stück zum Barras und das Meer sehen. Barras ist der Berg, der auf dem nächsten Bild aussieht wie eine Haifischflosse (das Bild ist allerdings zwei Tage später aufgenommen...).

Wie auf der Karte deutlich zu sehen, ist die Tour für einen Abendspaziergang recht ordentlich, wir gehen um 7 Uhr abends los und Harri schätzt, dass wir wohl so um Mitternacht zurück sein werden. Wir müssen erstmal ein Tal durchqueren, und es geht zum ersten Mal seit dem Beginn unserer Reise so tief runter, dass hier sogar richtige Bäume wachsen -- und natürlich auch genügend Gestrüpp, durch das man sich kämpfen muss. Die Baumgrenze liegt bei 500-600 Metern über NN. Der Bach im Tal hat sich einen richtigen Canyon in den Fels gegraben, glücklicherweise finden wir gleich einen Weg über ein paar Felsen. Auf der Nordseite des Canyons geht es dann steil hoch, aber mir macht das nichts, denn es gibt reife Blaubeeren! Das genügt mir als Motivation für ein paar Kilometer. Bisher haben wir nur grüne Blaubeeren und Krähenbeeren (die natürlich in Massen) gesehen. Es bleibt recht steil, aber dafür wandern wir jetzt über eine Wiese. Erst auf 1000 Metern Höhe verwandelt sie sich in eine Geröllwüste. Wir klettern auf einen Sattel am Berg und können endlich nach Norden sehen, allerdings nicht bis zum Meer. Ein beeindruckender Blick ist es trotzdem. Im Gegenlicht sieht man den Otertind, den berühmten Berg, von dem jedes Jahr ein paar Norweger herunterfallen. Anscheinend kann man den Berg ohne Equipment besteigen, aber der Weg herunter ist wohl nicht so ganz einfach.
Ein scharfer Wind treibt uns irgendwann wieder den Berg runter -- allerdings meint Harri, dass seine Knie den steilen Abstieg vielleicht übel nehmen würden und so gehen wir einen Umweg, auf dem es weniger steil ist. Auf dem Rückweg finden wir nicht so schnell einen Weg über den Canyon -- und als wir es schließlich geschafft haben, finden wir ein Hügellabyrinth vor, es geht ständig steil rauf und runter. Ein weiteres Mal sind wir froh über das GPS-Gerät, denn wir sehen das Zelt erst, als wir fast direkt davor stehen. Es ist ein Uhr und wir fangen an Abendessen zu kochen. Das war mit Abstand der längste Tag unserer Wanderung -- und der mit den meisten Höhenmetern.

Dienstag, 1. September 2009

Käsivarsi 2009, Tag 7

2.8.2009 Eine Runde durchs Isdalen

Heute können wir unser Zelt stehenlassen und machen einfach einen Spaziergang ohne viel Gepäck ins nahegelegene Isdalen (Eistal). Gestern abend haben wir schon auf unserem Abendspaziergang einen Blick hinein geworfen und es sah ziemlich unspektakulär aus, aber man konnte auch nicht so richtig weit sehen. Wir nehmen natürlich nicht den offiziellen Pfad, sondern halten uns erst auf der westlichen Talseite.

Der Name des Tals ist passend gewählt: es gibt riesige Schneefelder im Tal und irgendwo weiter oben einen Gletscher. (Bild oben: Suchbild mit Mensch) Vegetation gibt es kaum, dafür um so mehr interessante Steine und Felsbrocken aller Größen bis hin zum Einfamilienhaus. Ein krasser Gegensatz zum grünen Hufeisental, was direkt daneben liegt.
Der Wegfindungsalgorithmus ist vormittags: Der Nase nach nach links und oben. -Das geht eine Weile gut und beschehrt uns einen schönen Ausblick über einen See, aber irgendwann stellen wir fest, dass wir wohl nicht den geschicktesten Weg gewählt haben, als wir eine Stelle mit riesigen Felsbrocken traversieren müssen, wo es weder rauf noch runter geht (bzw. sehr steil sowohl rauf als runter...), aber mit den Stöcken und manchmal auf allen Vieren geht es dann doch langsam. Dann stehen wir plötzlich vor dem Gletscher und dem vorgelagerten See in dem Eisblöcke treiben. Viele Steine hier bestehen hauptsächlich aus Glimmer und glitzern in der Sonne. Spätestens hier stellt man fest, dass das Isdalen doch recht spektakulär ist. Ich habe in diesem Szenario ein bischen Schwierigkeiten mit Abständen und Größen und schlage vor, auf einem einladend aussehenden Stein auf der anderen Seite des Sees Pause zu machen. Klar, sagt Harri. Als wir einige Zeit später vor dem fünf Meter hohen und zumindest für uns nicht zu erklimmenden Stein stehen, beschließen wir vielleicht doch irgendwohin zu gehen, wo nicht alles auf Nimmerwiedersehen zwischen die Felsbrocken fallen kann -- die nebenliegenden winzigen Steine sind nämlich auch ziemlich groß und die Spalte dazwischen tief...
Nach der Mittags- und Sockenlüftpause geht es weiter ums Tal -- erstmal müssen wir einen Weg vom Gletscher wieder nach unten finden. Felsbrocken mit einem Durchmesser von wesentlich größer als Beinlänge, locker aufgeschichtet, erweisen sich als recht hinderlich. Aber irgendwann finden wir mal wieder ein Schneefeld. Ab hier geht es deutlich schneller bergab, schliesslich kann ich inzwischen auch "Skifahren". Etwas respekteinflößend ist ein kleiner Bach, der auf unter einer Seite des Schneefelds fliesst. Wir bleiben so weit es geht auf der anderen Seite. Von unten sieht man sehr schön, dass man die Gletscheranhöhe wesentlich geschickter hätte verlassen können -- von oben sah es ganz anders aus.Wir durchqueren ein paar Bäche und machen dann an einem weiteren See Pause. Endlich finden wir auch Wasser, das nicht vom Gletscher gespeist wird. Gletscherwasser hat seltsame Sedimente, das möchte man nicht trinken. Weiter gehts über Steine, Schnee und Felsbrocken, erstaunlicherweise man manchmal auch über kleine Blumen, die zwischen den Steinen hervorlugen. Schließlich sehen wir den Nordkalottleden, der sich den Pass heraufschlängelt, und ein paar Wanderer, die sich ausruhen. Leider müssen wir um zum Weg zu gelangen, einen recht breiten Fluss queren -- und das auch noch mit Zuschauern... die Watschuhe sind praktischerweise im Zelt. Zuerst sieht es so aus, als sei es kaum möglich, trockenen Fußes das andere Ufer zu erreichen, aber schließlich entscheidet sich Harri für einen langen Sprung auf einen spitzen aus dem Wasser ragenden Stein und ich mich, das lieber nicht nachzumachen. Dafür habe ich die tolle Idee, an einem kleinen Wasserfall über viele kleine Steine zu klettern, was für etwas Adrenalin sorgt aber irgendwann auch gelingt. Auf der Ostseite des Tals gibt es tatsächlich Gras und die Füße sind froh, mal wieder etwas weicheren Untergrund zu spüren. Es ist Abend und wir wandern gemütlich zurück zum Zelt. Das Isdalen ist tatsächlich von Menschen bevölkert -- außer denen, die uns bei der Flussquerung beobachtet haben, sehen wir noch einen einzelnen Wanderer ;-) Trotzdem irgendwie sehr zivilisationshaft. Auch die Rentiere nutzen die grandiosen Schneefelder im Isdalen (ein paar Gruppen sind mal wieder in schwindelerregende Höhen geklettert, obwohl die Berge im Isdalen fast senkrecht ansteigen. Zu dieser Jahreszeit scheinen sie nur zum Essen mal ins Tal zu kommen.
Der kleine Spaziergang dauerte tatsächlich den ganzen Tag -- wir haben noch nichtmal mehr die Energie, nach dem Essen einen Abendspaziergang zu machen.

Freitag, 28. August 2009

Käsivarsi 2009, Tag 6

1.8.2009 Durchs Hufeisental

Heute morgen war von den tausenden Rentieren im Tal nichts mehr zu sehen. Ein einzelnes sah uns von weitem beim Frühstücken zu, und irgendwann fanden wir durch Zufall auch einige hundert mehr -- das nächste Bild ist mal wieder ein Suchbild mit Rentier. Verrückte Tiere. Und erstaunlich, dass die da mal kurz hochgehen und auf dem Schneefeld nicht einfach wieder abrutschen, sogar mit den Kitzen.
Plötzlich ziehen dunkle Wolken ins Tal und wir packen sehr zügig ein. Kurz vor dem Regen kommen wir los, es geht zum Pass nach Norden. Besonders bei so einem Regen merkt man warum der Berg am Anfang des Tals Juoksavatnjunni (ungefähr übersetzt wohl Berg des fliessenden Wassers) genannt wird -- wir überqueren ungefähr alle 20 Meter einen Bach, mal eher ein Rinnsal, mal ziemlich tief. Allerdings ist der Wasserstand insgesamt immer noch recht niedrig, so dass wir mit ein bischen Sportsgeist einen Weg mit den Stiefeln über die Steine finden. Manche Bäche werden hauptsächlich von Gletschern gespeist und führen so seltsam grau-undurchsichtiges Wasser und die Steine sind mit gleichfarbigem Schlamm überzogen. Etwas unpraktisch. Nachdem wir das Tal halb durchquert haben hört es halbwegs auf zu regnen. Wir finden noch mehr Schneefelder mit Rentieren. Ich finde heraus, dass die vierhundert Meter Höhenunterschied auf den Pass hinauf aus Torfhügeln mit Bächen und Sümpfen dazwischen besteht (Auf dem Bild sieht man den Maßstab leider nicht besonders gut...). Das ist nicht so extrem motivierend, ständig ein paar Meter steil rauf, dann wieder runter, durch den Sumpf, über den Bach, noch ein bischen mehr Sumpf und dann wieder von vorne. Immerhin wird es weiter oben hin steiniger. Und während ich so vormichhin schimpfe sind wir plötzlich auf dem Pass angekommen.
Im Norden sieht man Norwegen und sogar ein klitzekleines Stück Eismeer -- die Spitze des Lyngenfjords. Während ich mich ein bischen ausruhe, versucht Harri herauszufinden, ob wir vom Pass aus den Moskkugaisi besteigen können (oder wollen). Das ist der höchste Berg in der Region. Plötzlich sehe ich Harri auf dem Hosenboden und in seltsamer Position ein langes steiles Schneefeld heruntersausen. Während ich überlege, was ich mache, wenn er nicht wieder in meinem Blickfeld auftaucht sehe ich ihn wieder auf dem Weg nach unten und wenig später wird mir mitgeteilt, dass er nur mal wissen wollte, was passiert wenn man auf so einem Schneefeld ausrutscht. Aha.
Ich bin eher dafür, die kleine Spitze des Pältsän auf der anderen Seite des Passes zu besteigen und das machen wir dann auch. Dann müssen wir die über den Tag gesammelte potentielle Energie wieder umwandeln -- auf ungefähr einem Kilometer geht es so weit runter wie wir den ganzen Tag heraufgelaufen sind. Der ganze Nordhang ist mit Schmelzwasserrinsalen und Steinfeldern übersät -- aber hilfreicherweise finden wir einige lange Schneefelder über die wir schneller herunterkommen. Ich finde es nicht so vertrauenserweckend mit dem schweren Rucksack da runter zu müssen, aber eine kurze Kletterpartie über Steinfelder lässt mich schnell das geringere Übel wählen -- und nach einer Zeit bringt es auch tatsächlich Spaß Anfang August auf Schneefeldern skizufahren. Weiter unten wird es grüner, und wir finden sogar ein paar vielversprechende Stellen, aber kein Wasser mehr. Weiter unten finden wir Wasser, Mücken und Sümpfe -- und irgendwann eine kleine Anhöhe. Wir sind ziemlich nah am "Nordkalottleden", einem Fernwanderweg, gelandet und Harri fängt schon an, paranoid nach Menschen Ausschau zu halten. Heute haben wir auf dem Weg im Hufeisental schon zwei von weitem auf der anderen Seite des Tals gesehen. Aber an diesem Abend verirrt sich keiner mehr in unsere Nähe. Wir haben das Zelt übrigens an einem breiten Fluss mit eiskaltem klaren Wasser aufgestellt, der wunderbar entspannend rauscht. Während ich in den ersten Tagen bei jedem Geräusch aufgewacht bin, schlafe ich inzwischen im Zelt tief und fest, allerdings wird mir berichtet, dass ich im Schlaf rede. Und zwar laut und deutlich in Englisch, so dass ich morgens zu hören bekomme, was ich letzte Nacht wieder Seltsames gesagt habe...

Dienstag, 25. August 2009

Käsivarsi 2009, Tag 5

31.7.2009 In die Berge

Heute ist Marschtag, also nicht "nur am dem Fjäll in der Sonne sitzen" wie Harri schon am Vortag angekündigt hatte (und wir es bei passendem Wetter tatsächlich ausgiebig praktiziert haben). Erstmal stehe ich jedoch alleine früh auf, genieße den Morgen auf unserer Traumzeltwiese und kann mich sogar mal richtig waschen -- Südwind (warm und weht Mücken weg) und Sonne sei Dank. Die Bäche im Tal sind glasklar und nur mittelkalt.
Dann geht es durch recht flaches Hügelland Richtung Norden. Wir machen heute mal Mittagspause in Norwegen, dort überqueren wir einen Wasserfall und kehren nach hundert Metern nach Schweden zurück. Harri glaubt, einen Bären mit zwei Jungen am nächsten Fjäll gesehen zu haben, ich bin natürlich zu langsam um dieses Schauspiel mitzubekommen. Allerdings nach einiger Rekonstruktion einigen wir uns darauf, dass es vielleicht auch ein Rentierfarmer mit zwei Lapplandhunden gewesen sein könnte. Wenig später finden wir einen Geländeweg und sehen eine "Renvaktarstugan". Naja, ein bischen aufregend war es immerhin für zehn Minuten oder so.
Nach der Mittagspause geht es den Rest des Tages hauptsächlich aufwärts -- in die "richtigen Berge". Wir wollen am Eingang des Hufeisentals (keine Ahnung wie das wirklich heißt, aber es ist auf der Karte gut an seiner Form zu erkennen) zwischen Juoksavatnjunni und Pältsän zelten. Zunächst wollen wir jedoch den Juoksavatnjunni besteigen. Die Fjälllandschaft die wir hinter uns lassen wird immer kleiner, die Berge vor uns immer größer. Wir treffen mal wieder ein paar hundert Rentiere auf Schneefeldern und lassen unsere Rucksäcke schließlich auf ca. 1000 m über NN liegen und machen uns an die Bergbesteigung. Es stellt sich heraus, dass diese Bergseite aus losen hand- bis tischplattengroßen flachen Steinen besteht und nach oben hin immer steiler wird. Schöne Steine wieder mal -- ganz viele verschiedenen Steine sind wohl aus verschiedenen Schichten des Berges irgendwann auf einen Haufen abgerutscht. Es läuft sich eigentlich ganz gut, solange man nicht daran denkt, was passiert wenn man abrutscht oder nach unten schaut, aber irgendwann wird es uns zu steil -- wir beide scheinen ungefähr gleich angsthasig veranlagt zu sein. Also noch ein wenig den Ausblick von 200m unterhalb des Gipfels des Berges mit dem schönen Namen genossen und uns dann wieder an den Abstieg gemacht. Im Nachhinein war der Rückzug sehr klug, denn fünf Minuten nachdem wir unsere Rucksäcke wiederhatten, fing es an zu regnen. Ergiebiger Landregen würde meine Mutter dazu sagen. Nasse flache Steine auf einem steilen Abstieg wären wohl nicht so praktisch gewesen. Auf den Fotos sah der Aufstieg natürlich nicht im mindesten steil aus (und die Fotos sind überdies ziemlich schlecht und deshalb größtenteils aussortiert.



Wir wandern also ins Hufeisental auf der Suche nach einem Zeltplatz. Schließlich werden wir auf einem Torfhügel an einem kleinen Bach fündig. Der Regen hat ein bischen nachgelassen und zehn Sekunden vor dem nächsten Platzregen haben wir das Zelt aufgebaut und die Rucksäcke verstaut. Auf dem folgenden Bild sieht man übrigens den Juoksavatnjunni.
Nach einer halben Stunde hat der Regen aufgehört und wir bauen unsere Kochgerätschaften auf. Eine Rentierherde kommt ins Tal und läuft gelassen an uns vorbei. Rentierherden können anscheinend ziemlich groß sein, der Zug dauert fast eine Stunde. Vorsichtige Schätzungen belaufen sich auf einige tausend Tiere -- das Tal ist ziemlich breit. Wir essen also gemütlich und schauen Rentiere an. Und die Rentiere uns. Fast scheint es als kämen Rentiertouristengruppen vorbei um Menschen mit Zelt zu sehen. Sie gehen in ca. 50 m Abstand vorbei und jedes bleibt ein paar Sekunden stehen um sich die merkwürdigen Gestalten genau anzusehen. Vielleicht dreißig Tiere entscheiden sich, die Nacht bei unserem Zelt zu verbringen, netterweise bachabwärts.
Große Rentierherden sind übrigens durchaus laut, andauernd versuchen einige Tiere, die anderen mit Grunzen irgendwohin zu treiben und die Kälber rufen nach ihren Müttern. Kleinere Herden sind sich anscheinend auch so einig wohin sie gehen wollen, da ist kaum ein Ton zu hören.
Wir machen noch einen Spaziergang durchs Tal zu einem höhergelegenen Gletschersee und ein paar Flüssen, die durch dicke Schneefelder fließen. Ich finde Schneefelder Ende Juli immer noch erstaunlich, besonders wenn man sie auf unter 1000 Metern Höhe findet. Diese sind um einiges größer als die, die wir bisher gesehen haben, und strahlen meterweit Kälte aus. Man kann auch gut sehen, warum man keine von Flüssen unterspülten Schneefelder überqueren sollte. Schliesslich kürzen wir auf dem Rückweg ein bischen über ein Schneefeld ab. Harri ist richtig schnell, er kann mit seinen Wanderstiefeln auf dem festen Schnee skifahren -- ich komme ebenfalls schnell, allerdings ungewollt recht unelegant auf dem Hosenboden hinterher.

Montag, 24. August 2009

Käsivarsi 2009, Tag 4

30.7. Weiter nach Norden

Unser Tagesrhythmus verschiebt sich nach hinten -- gestern sind wir um 3 Uhr eingeschlafen und um 1 Uhr nachmittags aufgestanden...
Dafür wird es im Laufe des Tages schön sonnig und man kann gut über die Fjällwiesen laufen. Erstaunlich viele Wiesen mit allen möglichen Blumen, obwohl wir uns wie immer weit über der Baumgrenze befinden. Bei der üblichen morgendlichen Fjällbesteigung und Wegplanung beschließen wir über ein interessant aussehendes Fjäll zu laufen, das aus drei Gipfeln mit einem See dazwischen besteht. Den See sehen wir erst als wir direkt davor stehen, aber von unten sieht man Schneefelder, die recht seltsam geformt sind und stellenweise eine rotbräunliche Färbung aufweisen (das kann man auf dem Bild sogar sehen).

Ein wenig später auf dem Weg zum Fjäll hat sich die Form der Schneefelder verändert, schliesslich kommen wir darauf, dass diese Felder belebt sind, eine Rentierherde hat sich darauf breitgemacht. Wir machen Pause im Tal und hören schon herrisches Rentiergrunzen, ein paar Anführerrentiere scheinen es wichtig zu finden, dass die Herde von einem zum anderen Schneefeld wechselt -- und dann wieder zurück. Wir tanken Wasser am Bach, der durchs Tal fließt. Ich trinke einen Schluck und spucke ihn lieber wieder aus -- es schmeckt irgendwie seltsam. Wir beschließen, lieber woanders nach Wasser zu suchen und gehen ein Stück talaufwärts, wobei wir auch auf ein völlig trübes Rinnsal treffen, das direkt vom bräunlichen Schneefeld kommt. In Zukunft achten wir wesentlich genauer darauf, woher wir unser Wasser holen.
Ein paar Höhenmeter weiter verwandelt sich die Wiese spontan in ein Geröllfeld. Wir müssen an der Rentierherde vorbei. Die Anführerrentiere treiben die Herde zusammen, als wir näherkommen. Die ganze Herde läuft zusammen in einem ziemlich engen Knäul auf dem Schneefeld. Ich hoffe, dass nicht gleich die Panik ausbricht und sich die Tiere bei der Flucht durchs Geröll die Beine brechen, aber so gefährlich wirken wir wohl doch nicht. Die Anführer beschliessen bloß, irgendwann vom Schneefeld ein Stück bergaufwärts zu traben, die halbe Herde kommt mit, die anderen bleiben doch lieber auf dem Schneefeld. Schließlich finden die Anführer es doch besser auf dem Schneefeld und auch der Rest kommt wieder -- alles während wir langsam am Schneefeld vorbeilaufen.Wir machen am See auf dem Fjäll Mittagspause und haben einen exklusiven Blick auf das Bergmassiv, was wir morgen erreichen werden. Bald nach dem Abstieg vom Fjäll treffen wir auf ein Tal, das von Bächen durchzogen ist. Zu allen Seiten sieht man Flussbetten, die während der Schneeschmelze enorme Wassermassen transportieren müssen. Jetzt sind die meisten Zuflüsse jedoch trocken und man kann einfach über die Bäche im Tal rüberspringen oder an einer seichten Stelle mit Stiefeln durchlaufen. Wir finden eine große ebene Wiese und beschließen diesen idealen Zeltplatz zu nutzen, obwohl wir eigentlich noch ein bischen weiterwollten. Aber bei diesem Wetter kann man seine Zeit auch gut mit auf der Wiese in der Sonne liegen verbringen. Die Fauna im Tal besteht hauptsächlich aus ein paar Fischen, die sich ebenfalls sonnen, und "Alarmvögeln" (vermutlich heißen sie in Wirklichkeit Tunturikihu). Diese Tiere sitzen hauptsächlich auf Felsen und schreien laut, um bekannt zu machen, dass wir vorbeikommen. Wenn man auf ein paar Meter herankommt, fliegen sie weg und lassen sich ein Stück weiter auf dem nächsten Felsen nieder. Man kommt sich schon ein bischen wie ein Eindringling vor. Sobald man im Zelt verschwindet ist man jedoch unsichtbar und nicht mehr meldenswert.
Einen Abendspaziergang auf ein nahegelegenes Fjäll machen wir natürlich auch noch -- heute kann man ein Tal mit vielen Sanddünen und einem breiten Fluss sehen.
Den Tag über ist mein Ohr auf doppelte Dicke angeschwollen und ist ziemlich warm, anscheinend haben die Kriebelmückenstiche von gestern erst jetzt die volle Wirkung entfaltet. Laut Harri steht das Ohr auch weit vom Kopf ab und ist sehr rot und kann deshalb vorzüglich als Leuchtsignal benutzt werden. Wer solche Mitreisende hat, braucht keine Feinde mehr ;-)

PS: Liest eigentlich jemand diese Einträge bis zum Ende? Und ist es überhaupt interessant? Ich bin noch nichtmal bei der Hälfte angelangt -- dauert doch immer eine Weile, das Tagebuch zu entziffern und mir fallen dann immer noch tausend andere Sachen ein, die ich kurz aufschreiben muss...

Sonntag, 23. August 2009

Nochmal Luftgitarren

Wer sich fragt, was für einen Sinn einen Luftgitarrenweltmeisterschaft hat, dem wird auf der Veranstaltung erklärt, dass Luftgittarismus den Weltfrieden herbeiführen wird, wenn nur endlich alle Menschen Luftgitarre spielen. Dann wäre das ja schon mal geklärt.
Luftgitarre spielt man natürlich weniger mit den Fingern sondern als her mit allen anderen Körperteilen. Hilfreich ist auch, dass man mit so einer Luftgitarre tun kann, was man möchte. So warf ein Luftgitarrist seine Gitarre in die Luft, schaute kurz auf seine Luftuhr, tanzte ca. 15
Sekunden auf der Bühne herum und fing sie dann wohlbehalten wieder auf.
Die Zuschauer machten kein Unterschied zwischen Luftinstrumenten und solchen aus Materie -- in den vorderen Reihen wurde mindestens so viel gekreischt wie auf einem Konzert einer
Boygroup. Internationaler als jedes Normalkonzert war es auf jeden Fall auch -- ich habe auf dem Ouluer Marktplatz noch nie so viel Englisch im Publikum gehört. Schätzungsweise jede zweite Unterhaltung war in Nicht-Finnisch.
Einen Weltmeistertitel, auch in Luftgitarre muss natürlich fair vergeben werden und so gab es echte Punktrichter, die nach jeder Darbietung "Haltungsnoten" verteilten. Verdienterweise gewann der Franzose "Günther Love". Der Preis war stimmigerweise eine durchsichtige E-Gitarre.
Ein Helfer der guten Stimmung war auch das Wetter. Eine laue Sommernacht, die man auch noch um Mitternacht ohne Jacke geniessen konnte. Zumindest wenn man vorsichtshalber einen dicken Wollpulli und lange Unterhosen angezogen hatte ;-). Dunkel wirds inzwischen wieder -- aber der Herbst kann sich bitte noch ein bischen Zeit lassen.

Freitag, 21. August 2009

Weltmeisterschaften oder: Die spinnen, die Finnen [55]

Am Wochenende gehts weiter mit dem Wanderbericht, aber heute gibts nur einen Veranstaltungshinweis:

Nicht nur in Berlin sondern natürlich auch in der Weltstadt Oulu finden derzeit Weltmeisterschaften statt. Typisch Finnisch natürlich in einer etwas interessanteren Disziplin als Leichtathletik.
Ich werde mich also gleich auf den Weg zum Marktplatz machen, denn da findet heute das Finale der Luftgitarrenweltmeisterschaft statt. Schon seit Tagen treiben sich Luftgitarristen aus aller Welt in Oulu herum und versuchen ihre verlorenen Luftgitarre auf Aushängen wiederzufinden und ähnliches. Der Veranstalter betont, dass die Veranstaltung sehr fair ist, weil jeder die gleiche Luftgitarre benutzt. Ûber die Meisterschaft wird natürlich international berichtet.

Ausserdem tritt auch eine meiner Lieblingsbands auf: Die Don Johnson Bigband. Schwer zu beschreiben, was für Musik die machen, aber auf jeden Fall sehr sehenswert. Die Videos und CDs geben die Musik irgendwie nicht so besonders gut wieder, aber live hat diese Band eine unheimliche Energie und ausserdem einen sehr guten Saxophonisten und mehrere Schlagzeuger und Percussionisten.

Mittwoch, 19. August 2009

Käsivarsi 2009, Tag 3

29.7. Zum Rastojaure
Heute morgen regnet es und der Wind hat gedreht und weht jetzt von Norden. Im Tunnelzelt hört sich der Seitenwind wie Sturm an, aber nachdem wir mal die Nase aus dem Zelt gesteckt haben merken wir, dass der Wind garnicht so schlimm ist. Wir reden und frühstücken ein bischen im Zelt und siehe da, der Regen lässt nach. Um eins gehen wir tatsächlich los. Heute solls endgültig zum See gehen. Wir wandern auf einer Wasserscheide, was ziemlich praktisch ist, weil man fast keine Bäche durchwaten muss, aber auch ungünstig, weil man nämlich manchmal ziemlich lange kein Wasser findet. Nachmittags wird es wieder wärmer und wir dursten ein wenig aus. Zum See hin wird die Vegetation höher und wir kämpfen uns durch Weidengestrüpp. An einem Fjäll treffen wir eine Schneehuhnfamilie und umrunden sie vorsichtig, wir sind wohl ausversehen fast durch ein Schneehuhnnest gelaufen. Wir sehen auch ein einsames hinkendes Rentier, auch dem bleiben wir vom Leib um es nicht noch mehr aufzuregen.
Wir einigen uns schließlich, nicht direkt am See zu zelten, weil es da ziemlich sumpfig aussieht, sondern etwas nördlich an ein paar Seitenseen. Dort ist es etwas höhergelegen, aber es gibt trotzdem ausreichend Mücken und Weidengestrüpp. Dafür ist das nahegelegene Fjäll, das wir abends besteigen direkt an der Nordseite des Sees gelegen, so dass wir einen großartigen Ausblick über den Rastojaure haben, See fast bis zum Horizont. Man sieht außerdem westlich gelegen eine norwegische Bergkette, die ich auch gerne mal bewandern würde. Die Berge westlich vom See fallen schroff zum See hin ab und es sind viele Schneefelder und Wasserfälle zu sehen.
Als wir uns gerade auf einen Fels setzen und eine Kekspause machen, bewegt sich etwas braungraues weiter unten am Fjäll. Vermutlich ein Schneefuchs oder ein marderähnliches Tier. Lange halten wir es nicht mehr draussen vorm Zelt aus, denn der Wind hat nachgelassen und die Mückenzahl exponentiell zugenommen. Auch Kriebelmücken haben sich zur fröhlichen Runde gesellt.

Dienstag, 18. August 2009

Käsivarsi 2009, Tag 2

28.7.2009 Durch die Fjälls

Wir beschließen heute erstmal auf ein hohes Fjäll zu steigen um die Gegend zu sehen und den weiteren Weg zu planen. Das höchste Fjäll der Gegend befindet sich nur ein paar Kilometer entfernt, also steigen wir erstmal auf knapp 1000 Meter über NN auf. Auf dem Berggipfel befindet sich auch ein großer einsamer Rentierich. Da der Wind aus der richtigen Richtung kommt, wird es eine ziemlich nahe Begegnung mit Anstarrwettbewerb. Auf dem Fjäll befindet sich auch eine Mobilfunkbasisstation, gespeist aus Solarkollektoren, vermutlich für ein paar Hütten die ab und zu von Rentierhaltern benutzt werden. Harri meint, dass die Schweden sowas halt nötig haben ;-).
Vom Berg aus kann man tatsächlich weit sehen -- und vor allem auch wo man wirklich nicht langgehen möchte. Es fällt auf, dass die Ostseiten der Fjälls in der Gegend wesentlich steiniger sind als die Westseiten. Außerdem wird mal wieder deutlich, dass Kartenplanung nicht alles ist, die Welt sieht in Wirklichkeit doch ganz anders aus. Hinzu kommt in Schweden, dass die Beschaffenheit der Gegend in der Karte nicht besonders genau beschrieben wird. Die Höhenlinien sind eher auf höhere Berge ausgelegt, hier im Hügelland sieht man die Form der Fjälls nicht besonders deutlich. Während auf finnischen Karten Sümpfe verschiedener Art gibt ("blaue" und "grüne Sümpfe"), ist in den schwedischen Karten lediglich die Art von Sümpfen verzeichnet, die man auf jeden Fall nicht durchqueren will.
Wir beschließen, dem Rastojaure, dem riesigen See in der Region, einen Besuch abzustatten. Es geht also Richtung Nordwesten, erstmal zu einer Brücke, wo wir auch unter einem Rentierzaun durchkriechen müssen. An der Brücke machen wir Mittagspause und schauen den Lapintiiras, eine Art Seeschwalben, zu.
Mir scheint das Mittagessen nicht so besonders gut zu bekommen, zumindest fühl ich mich ein bischen schwach und flau im Magen. Harri scheint es ähnlich zu gehen und so fangen wir irgendwann an einen Zeltplatz zu suchen. Im ersten Tal gibt es keinen einzigen, so steinig und uneben ist es, aber schließlich finden wir einen netten Platz mit nur mittelviel Mücken an einer Flussmündung. Die Flüsse scheinen hier zur Schneeschmelze ziemliche Kraft zu haben. Im Moment führen sie nur wenig Wasser, deswegen muss man manchmal einige Meter in die beeindruckenden steinigen Flussbetten hinuntersteigen um dann ein Bächlein zu überqueren. Als wir uns gerade daran machen, Abendessen zu kochen, hören wir Motorengeräusche. Ein Rentierhalter auf seinem "mönkkijä", so ein kleines Geländefahrzeug, und seinen zwei Hunden kommt vorbei. Er erkundigt sich, was wir so vorhaben und ob wir Rentiere gesehen haben. Wir haben uns auch schon gewundert bisher nur eins zu treffen, aber sie scheinen verschollen zu sein. Dann fragt er, wie wir den hergekommen seien, mit dem Hubschrauber? Wir erklären, dass man auch ganz normal laufen könne, das findet er seltsam. In der Tat haben wir heute und gestern mehrere Hubschrauber beobachtet. Anscheinend fliegen die Fischer von Kilpisjärvi zum Rastojaure. Das beeinträchtigt die Illusion der unberührten Natur weitab jeder Zivilisation etwas. Die Schweden scheinen mit der Natur im allgemeinen anders umzugehen als die Finnen. In Finnland gibt es wenig Wege, Hütten und sonstige Infrastruktur, man geht einfach so wandern. In Schweden stecken da anscheinend einiges an Subventionen hinter. Allerdings ist die Landschaft in Nordschweden und Norwegen ja auch etwas rauer und ohne Brücken wäre es bei einigen Flüssen fast unmöglich sie zu überqueren.

Nach dem Abendessen kehrt die Energie zurück und wir beschließen das im Tal gegenüberliegende Fjäll zu besteigen -- ohne Rucksack läuft es sich leichter. Die "richtigen Berge" sind schon um einiges nähergekommen und man sieht immer mehr Details. Sie scheinen schon wesentlich steiler als gestern. Wie immer sieht man drei Länder: Norwegen, Schweden und Finnland. Auffällig sind auch die Steine, über die man ständig kraxelt. Steine auf einem Haufen sind manchmal aus völlig verschiedenen Materialien und wir finden zum Beispiel einen ca. einen Kubikmeter großen Block aus reinem Quarz. Auf dem Rückweg genießen wir einen schönen orangerosanen Sonnenuntergang. Nicht dass es dunkel werden würde, aber die Sonne geht trotzdem ein bischen unter.

Montag, 17. August 2009

Käsivarsi 2009, Tag1

27.7.2009 Peera bis zur Hochlandgrenze

Auch von Oulu aus dauert es noch eine ganze Weile, bis man richtig im Norden ist, in diesem Fall im "Arm" von Finnland. Aber man kann gemütlich morgens in den Bus steigen und abends wieder aus. Die Anschlüsse sind von Oulu aus wirklich gut, und man muss beim Umsteigen in Rovaniemi noch nichtmal sein Gepäck selbst in den nächsten Bus packen, wenn man dem Busfahrer vorher erzählt wo man hinmöchte. Das erhöht allerdings etwas die Spannung, ob der Rucksack denn auch wirklich und heile mitgekommen ist.
In Peera angekommen versperrt erstmal ein Hubschrauber den Busparkplatz, weswegen der Bus für uns einfach ein Stück weiter an der Straße stehen bleibt. Zwei Sekunden nachdem Harri sage, "Hier gibts ja erstaunlich wenig Mücken", schwirrte der erste Schwarm heran. Als erstes wanderten wir mal nach Schweden, das dauerte circa zehn Minuten über einen Sandweg und eine schmale Fußgängerbrücke. Auf der schwedischen Seite fanden wir ein kleines Dorf und mindestens zehn Autos, die anscheinend nur dazu benutzt werden, die paar Kilometer Sandstraße zu fahren, die es dort gibt. Ausserdem gab es eine Menge Wohnanhänger mit angebauter Hütte, das scheint gerade norwegische Mode zu sein.
Über einen kleinen Pfad entfernten wir uns langsam aus der Zivilisation und in die Fjälls. Der Weg dorthin führte jedoch erstmal durch abwechselnd sumpfiges und sandiges Tiefland. Der Plan war eigentlich, diesen Abend nur ein paar Kilometer zu wandern und dann einen Zeltplatz zu suchen, doch sämtliche Zeltplätze (und davon gab es Unmengen) waren schon von Mücken belegt. Sobald man anhielt war man von ihnen umringt, solange man sich bewegte war es einigermaßen erträglich. Nicht mal auf einigen sandigen Anhöhen die wir erkletterten wehte genug Wind um uns die Viecher vom Hals zu halten. Pausen gab es deswegen auch nicht so viele. Dabei war die "räkkiaika", die Hauptzeit der Mückenschwärme, doch schon vorbei, ich will mir nicht vorstellen, wie es Anfang Juli dort aussieht. Nach ein paar Kilometern treffen wir ein Quad mit Anhänger, dass andauernd im Schlamm steckenbleibt. Auch recht viele Antriebsketten von Schneemobilen sind zu sehen, im Winter scheint hier einiges los zu sein. Immerhin finden wir keine der sonst auf Schneemobilrouten allgegenwärtigen Bierdosen.
Weiter gehts in Richtung Hochland, auf dass dort vielleicht ein bischen mehr Wind weht. Doch meine private Mückenherde folgt mir brav auch den Berg hinauf, auch als der Wind auf 0,1 m/s ansteigt. Schließlich erbarmt sich der Wind ein bischen weiter oben doch und nach einer Weile finden wir auch einen Bach, der zwar hauptsächlich vom nebenliegenden Schneefeld gespeist wird, aber immerhin. Wir haben inzwischen 15 km zurückgelegt und es ist halb elf. Von unserem Zeltplatz aus sieht man schon unser Ziel, Kilpisjärvi. "Turhakävely", also ungefähr "unsinniges Laufen", nennt Harri unsere Reise, als wir zehn Tage später endlich dort ankommen -- man hätte schließlich auch direkt auf der Straße noch am gleichen Abend die knapp zwanzig Kilometer dorthin erledigen können. Auch die "Hauptattraktionsberge", die wir in ein paar Tagen bewandern werden, sind schon gut zu sehen.
Wie auch noch später auf unserer Reise denke ich darüber nach, ob man nicht mit den Unmengen Mücken und Krähenbeeren die es hier gibt, irgendwas anfangen könnte, es gibt sie wirklich im Überfluss. Ausser Mücken haben wir noch ein Schneehuhn gesehen, Wölfe und Bären lassen auf sich warten.
Schlafenszeit ist 1:30 Uhr, die Mücken prasseln beruhigend wie Regen aufs Zelt.

Mittwoch, 12. August 2009

Wandern im Dreiländereck FI-SE-NO


Ich habs überlebt, recht erfolgreich sogar, aber das gute Wetter hat das Schreiben etwas verzögert. Jetzt ist es kalt und regnet und das soll auch noch bis mindestens morgen so bleiben.

Meine Sachen sind sogar schon so weit sortiert, dass ich mein Reisetagebuch wiedergefunden habe. Falls ich es entziffern kann, werde ich Auszüge daraus hier in den nächsten Tagen veröffentlichen.

Sonntag, 26. Juli 2009

... und gleich wieder weg


Ganz schön Reisefieber hab ich wenn es um die nächste Reise geht... morgen früh werden Harri und ich in den Bus steigen und dann irgendwo in Lappland an der Strasse rausspringen und mal zehn Tage kurz durch Schweden, Norwegen und Finnland wandern (wer mir keine übermenschlichen Kräfte unterstellt, weiss jetzt wo ich meine...).
Seit Monaten wurde diese Reise geplant -- erstmal brauchte ich ein paar Sachen, weil ich letztes Jahr fast alles geliehen hatte, dann musste das Equipment mal probegelaufen werden. Zwei Menschen die mit Wanderrucksäcken über die vorgelagerten Inseln von Oulu durch den Restschnee wandern scheinen ein sehr lustiger Anblick zu sein, aber Finnen freuen sich ja still ;-). Dafür traf mich umso mehr Hohn und Spott von meinem Privatfinnen, der sich aus unerfindlichen Gründen darüber lustig machte, dass ich sämtliche Gegenstände die in den Rucksack sollten, inclusive dem Paket mit Pflastern und den Ersatzschnürsenkeln, gewogen habe. Gestern haben wir dann eingekauft und die Rucksäcke gepackt -- das hat den ganzen Tag gedauert, aber schliesslich muss das Essen für zwei Personen und 10 Tage ja erstmal geplant und portioniert werden (man merkt, dass zwei Ingenieure wandern gehen, ohne Exceltabellen läuft da garnichts ;-) ). Ich bin mit 17 einhalb Kilos im Rucksack davongekommen, Harri mit 27. Nachdem ich gestern den Rucksack erst zu Harri und später wieder zurückgeschleppt habe (insgesamt etwa 7 km), spürte ich meine Beine morgens schon ein bischen. Ich hoffe wir essen am Anfang viel und brauchen den Spirituskocher oft...
Drückt mir die Daumen, ich bin im Moment reichlich nervös. Für alle die in der Zwischenzeit die Berichte von den letztjährigen Wanderungen lesen möchten, hier sind die Berichte von Muotka und Karhunkierros.

Die schönste Stadt der Welt

... besonders vom Wasser aus:



Diese Fotos sind aus einem uralten Alsterdampfer entstanden, mit dem wir abends über die Alsterseen, die Kanäle und ein ganzes Stück die Alster hoch gefahren sind. Ist doch gut einen Ortsunkundigen zu haben dem man immer die Stadt zeigen muss ;-)
Ein Ausbund der Urbanität war auch Haithabu mal, jetzt sind jedoch nur sieben Häuser wieder rekonstruiert. Das nächste Bild gibt deshalb nicht gut wieder, dass die Wikingerstadt an der Schlei mal tausend Leute beherbergt hat und der Drehpunkt des nordeuropäischen Handels war. Sehr beeindruckend ist die Rekonstruktion aber trotzdem!

Ausserdem waren wir Motorradfahren, und hier nur mal ein Beweisfoto weil ja sonst immer keiner glauben will, dass man bei uns im Garten Motorradfahren kann:


Mehr Bilder gibts natürlich hier, besonders von Haithabu. Ansonsten hat es meistens gegossen -- da ist in Finnland doch deutlich besseres Wetter...

Ausserdem waren wir am Freitag beim Qstock hier in Oulu. Sehr praktisch, ein Festival in Gehweite zu haben. Viele bekannte finnische Bands und auch ein paar internationale waren da, unter anderem haben wir Kotiteollisuus, Apulanta, PMMP und Sparzanza gesehen. Viele Bands kenn ich auch überhaupt nicht, aber bei zwei bis vier Acts gleichzeitig ist eigentlich immer was dabei.

Montag, 6. Juli 2009

Finnische Ferien

Die traditionelle Urlaubszeit der Finnen ist der Juli. Wie auch bei anderen Traditionen ist nicht genau erklärbar, warum. Der Sage nach soll im Juli das beste Wetter herschen, was allerdings in den inzwischen drei(! meine Güte, ich werde alt...) Sommern die ich hier verbracht habe nicht zutraf. Nur ein Beispiel: Heute 10 Grad, Regen...

Warum also auch immer, der Urlaub muss im Juli stattfinden. Wer mehr als vier Wochen hat, fängt schon früher an. Während in Deutschland der Urlaub im Kollegenkreis eher so nacheinander abläuft, ist es in Finnland eher so wie in der Schule. Man verabschiedet sich und geht gemeinsam in den Urlaub.

Und dann?

Ca. 90% der Finnen mit denen ich über Urlaubspläne sprach, sagen sowas wie: "Na, mal sehen, erstmal ausruhen, und dann muss ich ja noch die Garage/Terrasse/Dachboden fertigbauen und vielleicht fahren wir mal ne Woche oder zwei ins "mökki" (Ferienhäuschen). Noch keine konkreten Pläne."
Als ich heute durch unser Viertel nach Hause ging kreischten die Kreissägen und Bohrmaschinen, Leute streichen Häuser oder Zäune, mähen Rasen oder sind einfach so draussen, selbst bei 10 Grad und Nieselregen.
Ich bin es ja immer noch nicht so richtig gewöhnt nur fünf reguläre Urlaubswochen im Jahr zu haben (Studium, ich vermisse dich...) und habe deshalb immer schon sämtliche Zeit spätestens nach den Winterferien verplant. Die Finnen planen einfach nichts -- und fahren dann einfach plötzlich nach Lappland. So geschehen heute mit Jyrki. Der hat nämlich erstens mehr Urlaub als ich und muss den zweitens natürlich im Juli haben -- wo kämen wir denn sonst hin ;-)

Wie man vermutlich aus dem vorangegangenen erschliessen kann: Ich habe noch keine Ferien, denn ich wollte gerne eine Augustwoche zum Wandern haben -- das hat Mückenvorteile. Von Juhannus bis Ende Juli ist absolute Mückenzeit, da kann ich es mir echt schwer vorstellen, zehn Tage draussen zu verbringen.
Es ist zwar etwas unmotivierend, jeden Morgen zur Arbeit zu müssen während quasi alle anderen zu Hause bleiben, dafür ist es aber sehr schön ruhig und man bekommt gut was geschafft. Letzte Woche war sogar Sommer, aber der kommt bestimmt irgendwann nochmal wieder, wenn wir Glück haben sogar noch in diesem Jahr. Und es gibt ja doch ein paar Abweichler, die einfach im Juli arbeiten, so dass die Kaffeepausen nicht völlig langweilig sind.

Wenn alle Leute zur gleichen Zeit in den Urlaub fahren, muss man also entweder alles schliessen, oder sich was einfallen lassen. Praktischerweise haben Unis und Schulen jeweils ca. drei Monate Sommerferien, weswegen Schüler und Studenten Zeit haben, die fehlenden Stellen auszufüllen oder sogar neue zu besetzen. Das geht vom "Wandernden Verkehrsschild"-Job auf einer der hunderten von Sommerstrassenbaustellen oder Unkrautjätern über Jobs bei uns in der Fabrik oder sogar in der Entwicklung (wir haben auch einen "Sommerpraktikanten") bis zu ziemlich verantwortungsvollen Arbeiten wie Assistenzarzt oder so. Ich weiss nicht mehr genau wie es war, aber ich glaube vor einem oder zwei Jahren wurde es verboten, Studenten im Sommer als Ärzte einzusetzen, weswegen die Gesundheitszentren überhaupt nicht wussten was sie tun sollten...

Und hier mein ausgeklügelter Ferienplan:
Nächste Woche gehts erstmal nach Deutschland und dann in den Norden zum Wandern. Und zwischendurch vielleicht zu Qstock. Falls ich endlich Karten dafür gekauft bekomme.

Sonntag, 28. Juni 2009

Juhannus 2009

Fast wie Urlaub! Diesmal sind wir über Juhannus nach Südostfinnland zu einer Hochzeit gefahren. Es ging nach Saimaa, da wollte ich sowieso immer schonmal hin. Auf dem Weg Richtung Mikkeli gelang es mir auch endlich zwei verschiedene finnische Tankstellen auf ein paar Pixel zu bannen. Recht unspektakulär ist die erste, allerdings vollständig aus Holz und befindet sich ca 120 Kilometer südlich von Oulu im Nirgendwo (in diesem Fall Kestilä genannt).

Die zweite befindet sich irgendwo in Savo am alten Bahnhof von Lapinlahti.

Das Wetter war traditionell durchwachsen ("epävakainen"). Ich muss mir dringend mal schicke Kleidung kaufen, in denen man einstellige Plusgrade gut aushalten kann.
Dafür gabs aber am Freitagabend ein traditionelles Juhannusfeuer am Strand von unserem Hotel. Wenn man die Landkarte von Saimaa anschaut, sieht man wesentlich mehr Wasser als Land, was dazu führt, dass fast jeder einen Strand hat. Und Mücken.

Erstaunlicherweise wird es in Südfinnland selbst an Mittsommer wirklich dunkler als tagsüber -- die 400 Kilometer scheinen wirklich was auszumachen.

Die Hochzeit selbst fand übrigens in einer wunderschönen alten kleinen hölzernen Dorfkirche statt -- leider vertraute ich den ca. 17 anderen Fotografen zu, genug Fotos zu machen -- bloss hab ich jetzt noch keine... ich werde versuchen sie später mal zu zeigen. Eine nette Hochzeit in kleinem Rahmen und ich habe nur unwesentlich bei 10 Grad und starkem Wind gefroren...

Ein Kollege meinte allerdings trocken, dass das kühle Wetter vermutlich einigen Leuten das Leben gerettet hat, denn an Juhannus ertrinken jedes Jahr einige Finnen. Bei der Arbeit gibt es die traditionelle "Juhannuswette", bei der man tippen kann, wie viele Ertrunkene es dieses Jahr wohl werden. Seltsamer Humor, ich halt mich da raus...

Ach ja, Juhannus ist natürlich Reisesaison -- alle wollen nach Norden. Wir fuhren antizyklisch und so konnten wir die Automassen, auf die Jyrki mich hinwies, bestaunen: Freitagmorgen auf den ersten 200 km circa 3 Autos, danach konnte man vereinzelt Gruppen von Autos hintereinander fahren sehen, am Sonntag wurden Autoschlangen von mehreren 10 Autos gesehen -- finnische Stau halt ;-) Um Helsinki sollen sie allerdings tatsächlich gestanden haben.


Auf dem Rückweg war blendendes Wetter, denn nach Juhannus fängt ja bekanntlich der Sommer an. Wir hielten für ein Eis in Kuopio und sassen an der Kauppahalli beim Velimies, der einem Spatzen als Vogeltränke diente. Kalakukko (eine Art Brot das mit Fisch gefüllt ist), die Spezialität aus der Region, war nur sehr touristisch und teuer auf dem Marktplatz zu bekommen, denn am Juhannuswochenende haben alle Läden geschlossen. Sogar der öffentliche Nahverkehr wird in Oulu eine Zeit lang völlig eingestellt. Kalakukko also später mal.

Montag, 22. Juni 2009

Sommerhalbzeit

Ab heute werden die Tage wieder kürzer (wie die pessimistischen Arbeitskollegen schon seit Wochen erwähnen, wenn man sagt, dass man sich auf Mittsommer freut).
Das mit der Sommerhalbzeit stimmt aber hoffentlich nicht ganz, bis neulich hatten wir noch regelmässig Nachtfrost.

Kurze Zusammenfassung von allem, was seit dem letzten Blogpost geschah: Ich reiste andauernd aus verschiedenen Beweggründen nach Deutschland, arbeitete, hatte einige Bigbandauftritte, von denen ich die meisten nur fast verpasste, bekam eine "hiirikäsi" (Maushand) und machte mir vermutlich zu viele Gedanken um meine Zukunft.

Wie man eventuell gemerkt hat, befinde ich mich gerade in Phase zwei der Anskuschen Blogphasenlehre. Aber immerhin hab ich schon geschafft, meinen Eislaternenheader mit einem etwas sommerlicheren Motiv zu ersetzen. Es geht also geradewegs auf Phase drei zu (wobei ich drei und vier lieber mal überspringen würde, Blogthemen gibts genug). Das diesjährige Mittsommerfest bekommt einen eigenen Post, hoffentlich...

PS: Dies ist übrigens genau die Art von Eintrag, die ich die ganze Zeit vermeiden wollte und weswegen hier unter anderem so lange nichts stand. Allerdings dauern richtige Einträge heute zu lange. Immerhin wisst ihr, dass ich noch existiere ;-)

Mittwoch, 6. Mai 2009

.

Ich kann mein Finnlandblog wohl bald aufgeben... da war ich gerade eine Woche über Vappu in Deutschland im Urlaub, da werde ich auch schon für nächsten Montag nach Ulm geschickt. Und dann hab ich ja auch schon lange einen Flug über Himmelfahrt nach Süddeutschland, wo ich mich mit ein paar Freunden für ein langes Wochenende Ferienhausurlaub treffe.

Naja, genug Themen fallen mir schon ein, besonders, wenn ich es gerade nicht aufschreiben kann -- aber bald steht hier bestimmt wieder mehr.

Wir haben übrigens an ausgesuchten Südhängen schon grünliches Gras! Von meinen Krokussen allerdings noch keine Spur.

Freitag, 17. April 2009

Takatalvi

Juhu, Schneesturm...

Donnerstag, 16. April 2009

Leben



von xkcd

Dienstag, 14. April 2009

Finnisches Essen: Mämmi

Mämmi ist garnicht schlimm, es schmeckt wie Pumpernickel in Breiform. So ab und zu kann man das schon mal essen. Falls jemand vorbeikommen möchte: Ich hab noch 600 der 700 gekauften Gramm Mämmi übrig ;-)

Die Finnen sind sich übrigens sehr uneinig, ob Mämmi schmeckt oder nicht, in einer Umfrage der lokalen Tageszeitung fanden 47 Prozent Mämmi gut, der Rest war dagegen.

Jyrki musste natürlich im Gegenzug auch eine deutsche Osterspezialität verspeisen: Es gab russische Eier (Eigelb aus gekochtem Ei heraustrennen, mit Senf, Öl und Essig, Salz, Pfeffer und wasweissich vermischen, Eigelb wieder ins Ei einfüllen). Und er mochte sie überhaupt nicht.
Finnen finden es sowieso relativ merkwürdig Hühnereier zu Ostern zu verspeisen, es gibt hauptsächlich Schokoeier.

Freitag, 10. April 2009

Finnische Ostertraditionen

Die Ostergebräuche hier in Finnland sind etwas gewöhnungsbedürftig, kein Osterfeuer, keine "richtigen" Ostereier, schon garnicht zum Suchen, sondern nur Schokoeier zum Essen. Dafür laufen am Sonntag vor Ostern Kinder als Hexen verkleidet von Haus zu Haus, schlagen die Erwachsenen und bekommen dafür Süssigkeiten. Oder so ähnlich.
Ausserdem gibt es Mämmi, ein Gericht das stark polarisiert. Die einen meinen ich müsse es unbedingt probieren, Jyrki sagte nur, dass ich das gerne kaufen könne, er es aber auf keinen Fall essen würde. Sogar die Küchenfrau fragte mich gestern ob ich Mämmi möge. Also sehr essbar sieht es eigentlich nicht aus, aber ich werde wohl auf lange Sicht nicht drumrumkommen, obwohl ich es inzwischen ja zwei Jahre lang geschafft habe. Ich werde berichten. Vielleicht aber erst nächstes Jahr ;-)

Ein anderer Brauch ist anscheinend das Wetter. wenn man heute aus dem Fenster guckt, sieht es genau so aus.

Dienstag, 7. April 2009

Frühling

Nachdem es in anderen Blogs nur so von Frühlingsposts wimmelt: hier ist auch Frühling, sogar Hochfrühling sozusagen. Zumindest gemäß finnischer Jahreszeiten, die sind zumindest nach Ansicht meiner Kollegen folgenderweise geordnet:

- Winter ist wenn es dunkel ist und Schnee liegt,
- Frühling wenn es hell ist und Schnee liegt,
- Sommer wenn es hell ist und kein Schnee mehr zu sehen ist (grüne Blätter sind keine notwendige Voraussetzung)
- Herbst fängt an wenn sich die Blätter färben und geht in den schon definierten Winter um.

Meine Kollegen sind übrigens Ingenieure.

Im Frühling hat sich der Schnee, der sich zu meinem Leidwesen am Winteranfang bei kleinsten Wetterschwankungen schmolz, in eine energetisch günstige Schnee-Eis Mischung und braucht deswegen ewig zum Schmelzen. Im Moment schmilzt es jeden Tag langsam vor sich hin und nachts friert es wieder, dann kann man zusehen wie die Wasserpfützen langsam breiig und dann fest werden, flachere einfach und blitzschnell zu klarem Eis werden, das sich wenn man es zertritt wie zerbrechendes Glas anhört. Es gibt Eis, das Schichten hat, weil jeden Tag neues Schmelzwasser daraufläuft und schon beim Laufen gefriert.

Das Schneeeis kommt vom Dach gerutscht, will aber partout nicht fallen, wenn es mit Stichen in die Seite dazu genötigt wird, merkt man beim Wegtragen der Stücke, dass man beim Drunterherlaufen mal besser vorsichtig gewesen wäre (verdammt schwer, dieses Schneeeis, und wir haben immer noch ne Menge...)
Hier auch meine Krokusse, zumindest hab ich letzten Herbst da was eingegraben. Bei meinem nächsten Beet also Dachlawinen bedenken.

Und dann gibt es natürlich Eiszapfen überall, eine Zeitlang schauten diese vier Hände vom Terassendach in die Küche:Und hell ist es! Um 9 ist es noch nicht richtig dunkel. So schön das alles jedoch sein kann, ich würde schon mal gerne wieder grünes Gras sehen (graues sieht man schon ab und zu) und vielleicht ein paar Blumen und Marienkäfer... da musste ich dann allerdings selbst dran ;-)