Mittwoch, 28. Februar 2007

Angekommen!

,Ich hab es tatsächlich bis Oulu geschafft!

Der folgende Eintrag ist vermutlich etwas chaotisch und relativ wenig aussagekräftig. Aber er kommt von Herzen ;-)

In Oulu liegt Schnee. Viel Schnee. Wie schon aus der Karte (rechts) hervorgeht, liegt die Stadt direkt an der (momentan zugefrorenen) Ostsee. Als ich in Oulu aus dem Flieger stieg und zu Fuß von der Landebahn in den Gepäckraum mit seinen zwei Gepäckbändern ging, war mir das Land gleich sympathisch. Es schneite nämlich und überall rings um die Landebahn wuchsen Bäume. Ich war dann etwas weniger begeistert, als mein Gepäck nicht auftauchte. Das scheint aber relativ normal zu sein -- es war zumindest niemand außer mir verwundert und es tauchte dann abends tatsächlich im Hotel auf.

Bei meinem Gang durch das abendliche Oulu fiel mir das folgende auf:
Die Autos fahren langsam, die Fußgänger dagegen bewegen sich ziemlich rasch (beide natürlich relativ zu den von mir gewohnten Geschwindigkeiten).
Der Grund für den ersten Sachverhalt war schnell durch einen Selbstversuch zu klären: Ich ging über eine Straße. Da die Ouluer Straßen gepflastert sind und nicht gestreut werden, sind diese äußerst glatt. Besonders wenn es, wie mir heute jemand erklärte, so warm wie heute ist (ca. -5). Die Autos, die üblicherweise üblicherweise durch die Gegend schleichen, hören sich auf jeden Fall ziemlich spektakulär an, weil sie bei jedem Anfahren, Abbremsen und Kurvenfahren mit durchdrehenden Reifen und knirschendem Schnee zu kämpfen haben.
Warum mich ständig alle Fußgänger überholten, hatte ich etwas später auch begriffen, als mir selbst ziemlich kalt wurde. Die Kälte hier ist nicht so beißend wie in Deutschland, hat dich aber irgendwann einfach durchdrungen... besonders Stehenbleiben ist nicht besonders zu empfehlen -- Schnell gehen hilft jedoch ganz gut.

Im Moment wohne ich in einem Hotel direkt am Ostseeufer mitten in der Innenstadt. Von hier aus hat man eine gute Ausgangslage, um die Stadt zu erkunden. Morgen ziehe ich nach Otokylä um. Ich hab heute schon mein Gepäck in mein Zimmer gebracht. Ausführliche Blogeinträge sowohl über mein Zimmer als auch über die Stadt Oulu werden wohl folgen.

Hier schon mal der Blick aus dem Fenster meines Hotelzimmers. Sogar Parkplätze sehen verschneit ganz gut aus ;-) Außerdem auf dem Bild zu sehen sind das Theater (blau angeleuchtet, eine Fabrik und ein paar ältere Holzhäuser)

Ich grüße euch alle!

Montag, 19. Februar 2007

Abschiedstournee

Bevor ich Deutschland verlasse, habe ich eine kleine Abschiedstournee absolviert - ich war in Aachen und Bielefeld. Von Aachen hab ich mich inzwischen zum dritten Mal verabschiedet... ich schätze das reicht. Ich werde Aachen und vor allem einige seiner Bewohner aber wohl trotzdem vermissen. Einige Bielefelder natürlich auch ;-)

Mit einem befreundeten Karnevalsflüchtling, der endlich mal eine schöne Hansestadt kennenlernen wollte, habe ich auch Hamburg nochmal gründlich durchstreift. Da man sonst auch als echte Hamburgerin selten tage- und nächtelang durch die Stadt zieht, auf Schwimmstegen balanciert, auf Kirchtürme steigt und Brücken überquert, Teeläden besucht, auf die Reeperbahn geht, Krabben pult, Hafenfähre fährt und am Elbstrand entlang geht, war das auch für mich, die Fremdenführerin, ein schönes Erlebnis und ein gelungener Abschied.
Auf dem Fischmarkt waren wir natürlich auch.

Besonders zu erwähnen und zu empfehlen ist der "Sommernachtstraum" von Shakespeare im Thalia Theater (in Hamburg). Eine wirklich schöne Inszenierung, in der der Charakter des Stückes gerade dadurch zur Geltung kommt, dass die Regisseurin sich nicht sklavisch an die Vorlage gehalten hat. Naja, Oberon, der Feenkönig, hat vielleicht etwas viel StarWars oder Herr der Ringe gesehen. ;-) Sehr lustig, leicht verständlich und trotzdem nicht oberflächlich.

Ich könnte jetzt zu allen diesen Punkten noch viel mehr erzählen - komme aber vor Finnland wahrscheinlich nicht mehr dazu. Wie immer kann ich am besten (oder überhaupt nur?) unter Stress arbeiten -- und hab deshalb sicherheitshalber noch nicht alles fertig organisiert.

Ach, eine Sache doch noch:
Ich habe eine neue Kamera! Ich bin jetzt also in der Lage, euch aus Finnland mit wesentlich farbtreueren, höher aufgelösteren und überhaupt tolleren Bildern zu versorgen, als vorher zu vermuten war ;-). Hier noch eine kleine Kostprobe:

Freitag, 2. Februar 2007

Wo ich in Oulu wohnen werde

Ich habe ein Zimmer in Otokylä, dem Wohnheim der Hochschule von Oulu ergattert... bzw. ein halbes. Oder wie auch immer man es nennen möchte, wenn man zu zweit in einem Zimmer wohnt.
Es ist nur geringfügig teurer als mein Zimmer in Aachen: statt 148 Euro 170.
Ich bin sehr gespannt, wie das mit zwei Leuten auf einem Zimmer funktionieren soll. Seit ca. 10 Jahren hab ich nicht mehr permanent mit einem Menschen in einem Zimmer gewohnt, dessen Tagesablauf ich nicht teile. Man muss sich ja vermutlich schon einigen, wann man das Licht ausmacht -- und wenn morgens die eine aufgestanden ist, wird der anderen auch nichts anderes übrig bleiben. So alltägliche Sachen, die man halt absprechen muss... Erstaunlicherweise bin ich aber wirklich gespannt, wie das läuft und bezweifle nicht, dass das überhaupt funktioniert -- schließlich scheinen an die 600 Leute in dem Wohnheim so zusammenleben zu können.
Dafür gibt es natürlich auch jede Menge Regeln. Die allerwichtigste scheint zu sein: RUHE von 22-7 Uhr. Oder wie es in meinen Unterlagen so schön heißt: "the finnish concept of silence is very, very, very quiet". Diese Regel kommt in meinen Unterlagen drei Mal in unterschiedlichen Formulierungen vor. Aber die zitierte ist die schönste ;-)
Ich hoffe einerseits, das das nichts mit den Nachhausekommzeiten zu tun hat und andererseits, dass ich schlafen kann. wenn ich es möchte -- naja, man wird sehen, wie es im Wohnheim läuft. Wenn es doch total doof ist, werde ich mich vor Ort besser nach Wohnraum umsehen können als hier -- von hier aus geht es nämlich so gut wie gar nicht.
Das Wohnheim hat natürlich auch extreme Vorteile. In der Zimmermiete ist alles mögliche inbegriffen: Bettwäsche, Handtücher, Geschirr, Besteck und INTERNET. Außerdem kann man die Sportanlagen des Wohnheims nutzen.

Ach ja, den ersten Monat werde ich mit einem belgischen Mädchen zusammen wohnen, das aber im April abreist. Vielleicht hab ich ja dann doch ein eigenes Zimmer...

Hilfreiche Links:

Die Wohnheimshomepage -- leider nur in finnisch, man kann mit der Übersetzung Stunden verbringen
Accomodation Services für internationale Studierende an der Uni in Oulu. Da kann man übrigens auf Fotos von den Zimmern bestaunen.

Donnerstag, 1. Februar 2007

Es geht los...

Ich erzähle seit fast einem halben Jahr jedem, der mich über meine Zukunft ausfragt, dass ich ab März in Finnland Praktikum mache -- und letzte Woche ist mir dann aufgefallen, dass das schon bald ist und ich weder eine richtig feste Zusage noch ein Zimmer habe...

Darauf folgte eine etwas hektische Woche, in der ich wild organisiert habe und Nokia auch -- und jetzt ist sowohl das Zimmer als auch die Praktikumszusage da.

Es gibt allerdings natürlich trotzdem noch ca. tausend Sachen zu organisieren und herauszufinden: Wie ist man in Finnland versichert, was mache ich mit meinem Geld dort, wie kann ich ein Urlaubssemester beantragen, wie komme ich da am besten hin usw.
Außerdem sprechen die Finnen eine etwas merkwürdige Sprache, die mit unserer nicht so extrem viel zu tun hat. Und die ich obwohl ich mich dort mit Englisch sicherlich auch gut durchschlagen kann gerne lernen möchte. Ich schätze das ist für private Kontakte schon ganz hilfreich -- schließlich will ich in den sechs Monaten, die ich dort zu bleiben gedenke nicht unbedingt alleine oder nur mit Austauschstudenten herumhängen.

Außerdem hab ich leichtsinnigerweise versprochen, vor meiner Abfahrt alles mögliche fertig zu bekommen, sowohl mir selbst eine Studienarbeit als auch anderen Leuten die Fertigstellung eines Softwareprojekts.

So, jetzt muss ich weiter Vokabeln lernen.