Sonntag, 13. Juli 2008

Getränk mit Explosionsgefahr (Finnisches Essen [7])

... oder: Alkoholische Getränke selberbrauen.

Sima wird in Finnland traditionell an Vappu (1. Mai) getrunken. Bei Kaarinas Eltern gibt es das auch im Sommer als Erfrischungsgetränk. Letzten Sommer fand ich es etwas gewöhnungsbedürftig (vergorene Limonade mit Rosinen...), aber dieses Jahr sehr lecker. Natürlich habe ich keine Gefahren gescheut und versucht, Sima selbst herzustellen. Vor allen Dingen, weil ich von Kaarinas Mutter viel zu viel Rhabarber bekommen hatte. Normalerweise macht man Sima mit Zitronen, aber mit Rhabarber finde ich es sogar noch besser.

Simamachen nimmt drei Tage in Anspruch. Hilfreicherweise macht es sich hauptsächlich selbst. Also:

Benötigt werden: Je 200 Gramm weißer und brauner Zucker (Farinzucker),
mindestens 800 Gramm Rhabarber,
Hefe sowie
4 Liter Wasser.

Einen Teil des Wassers erhitzen und den Zucker darin auflösen. Rhabarber schnippeln und ebenfalls hinzugeben. Den Rest des benötigten Wassers kalt hinzugeben. Sobald das Gemisch handwarm ist, ein winziges bischen Hefe hinzugeben, vielleicht ein Achtel Teelöffel. Das Gebräu bis zum nächsten Tag stehenlassen. Es sieht dann vermutlich so aus:

Am nächsten Tag kann das (der, die?) Sima abgefüllt werden. Dazu die Rhabarberstücke entfernen, einen Teelöffel Zucker und ein paar Rosinen in jede Flasche füllen und dann mit Sima auffüllen. Verschließen und warten bis die Rosinen aufschwimmen. Vorsicht beim Aufmachen der Flasche -- am besten nicht zu voll machen. Und mein Sima hat sogar den Finnen geschmeckt ;-)

Donnerstag, 10. Juli 2008

Spiegel Online schreibt über das Leben in der finnischen Gemeinde Eurajoki. Dort gibt es ein Atomkraftwerk und die Leute leben dort ganz idyllisch und seltsamerweise ohne Angst und Schrecken, dass jederzeit ein Störfall eintreten könnte.
Ich frage mich, was die Leute da sonst machen sollen -- wer nicht beim Atomkraftwerk leben will, wohnt da vermutlich nicht (mehr). Ich finde es eher kurzsichtig in Deutschland hysterisch die Schliessung von deutschen Atomkraftwerken zu fordern und dann gemütlich mit grenznahem tschechischen Atomstrom fernzusehen.

Die Sichtweise der Finnen die ich kennengelernt habe auf Atomkraft ist nicht so negativ wie in Deutschland. Während in Deutschland die Grünen Kohlekraftwerke bauen wollen, halten die Finnen das für das schlechteste, was man machen kann (hoher CO2-Emissionen, schlechter Wirkungsgrad). Wasserkraft klingt toll, ist aber auch zwiespältig, zumindest schwer auszubauen, denn in einem platten Land wie Finnland müssen Stauseen sehr gross sein und durch die verstärkte Strömung werden Schwermetalle aus dem Boden geschwemmt (was man nicht alles im Finnischunterricht lernt...). Hier im Norden wird auch gerade ein Atomkraftwerk geplant und der genaue Standort entscheidet darüber, welche Gemeinde die Arbeitsplätze bekommt. Es wäre sicherlich besser, den Stromverbrauch zu senken und keine Atomkraftwerke zu bauen. Da das aber wohl nicht der Fall sein wird, ist mir ein Atomkraftwerk in Kemi (100km entfernt, in Finnland) lieber als eins an der russischen Grenze (300km entfernt).

Freitag, 4. Juli 2008

Der finnische Sommer ist kurz...

...deshalb hab ich im Moment nicht besonders viel Zeit zum Bloggen. Aber keine Angst, ich komme schon wieder dazu, sobald der Sommer vorbei ist. Vielleicht morgen oder so ;-)