Mittwoch, 21. März 2007

Konsistenzprüfung nicht bestanden!

Ich hab die finnischen Sprache, bzw. dem geringen Teil den ich schon kenne, mal auf Konsistenz geprüft... leider hat sie nicht bestanden. Hier zwei Beispiele.

Das erste mal auf englisch, das ist nämlich einfacher:
morning = aamu
tomorrow = huomenna
Good Morning! = Huomenta! (???)

Das zweite ist etwas anders geartet:
Wie viele Menschen wissen, komme ich aus Hamburg, bzw. auf Finnisch aus "Hampuri", bin also Hamburgerin bzw. "hampurilainen".

Selbige kann man allerdings auch in der Kantine kaufen -- zusammen mit "ranskalaiset" was "Franzosen" bedeutet ;-) Da ist wohl irgendwem mal ein kleiner Übersetzungsfehler unterlaufen...

Soviel zu den Seltsamkeiten der finnischen Sprache. Ich kann sie leider immer noch nicht. Aber immerhin verstehe ich manchmal was. Vielleicht bin ich eine der wenigen Ausländer in diesem Wohnheim, die tatsächlich die Möglichkeit haben, finnisch zu lernen, weil ich es den ganzen Tag höre. Und es wäre schon ganz nett, mal ein bischen mehr in der Kaffeepause von den Gesprächen zu verstehen, die mich nicht direkt betreffen... ich hab also zumindest eine Motivation.

Heute hat übrigens der "Finnish Survival Course" angefangen. Das soll eine Mischung zwischen Sprachkurs und Landeskunde sein. Da ich ja offiziell Studentin an der technischen Fachhochschule (nix mehr mit Elite...) bin, kann ich kostenlos daran teilnehmen.
Die Leute aus dem Wohnheim, die den letzten Kurs besuchen haben, können allerdings nicht mehr finnsch als ich... aber es ist ganz lustig.
Und vielleicht bekomme ich auch noch einen "richtigen" Finnschkurs von Nokia gesponsert. In meinen Lernzielen bei der Arbeit steht neben allem möglichen technischen Kram auf jeden Fall auch "Finnisch".

Erlebt hab ich am Wochenende auch was: Ich war in Ruka, also in Lappland, zum Skifahren.
Da das von der Uni aus organisiert wurde, hat das genau nichts gekostet aber ne Menge Spaß gemacht. Man konnte natürlich auch kostenlos betrunkene und sehr betrunkene Finnen sehen ;-). Und es gab richtige Berge bzw. "tunturi" wie hier die Berge heißen, wenn sie oben so ein bischen rund und unbewaldet sind.



Fotos gibts natürlich auch -- bald bestimmt auch online.

Ungefähr das gleiche mache ich am kommenden Wochenende: Ich fahre mit dem Nokia Ski Club nach Levi (das ist noch weiter nördlich und ein bischen bergiger als Ruka).
Wir werden das ganze Wochenende in einer Hütte wohnen und (Abfahrt-)Skifahren. Klingt auf jeden Fall sehr lustig. Und es ist eine gute Übung, die ganzen finnischen Organisationsemails hierzu zu lesen.

Viele Grüße in die Welt!

Dienstag, 13. März 2007

Bitte runterscrollen...

Aus irgendeinem Grund ist die Fortsetzung meines Wochenendbeschäftigungseintrags unter Sonntag einsortiert. Wer am zweiten Teil interessiert ist, scrolle also bitte ein Stück nach unten. Es lohnt sich!

Sonntag, 11. März 2007

Finnische Wochenendbeschäftigungen, Teil 1

Ich habe das Wochenende damit zugebracht, finnische Wochenendbeschäftigungen auszuspionieren. Die erste lernte ich Freitag Nacht kennen. Ich schloss mich ein paar Leuten aus dem Wohnheim an, die weggehen wollten und landete in einem Ouluer Nachtklub (nachdem ich meinen Ausweis vorgezeigt hatte. Personalausweis heißt auf finnisch übrigens henkilötodistus.). Ich hatte schon die ganze Woche sowohl auf der Arbeit als auch auf unserem (von Erasmus-Studenten bevölkerten) Flur, interessante Geschichten über finnisches Nachtleben gehört, aber es war nochmal etwas anders, das ganze selbst zu erleben. Also:
Finnen können sehr betrunken werden -- und tun dies auch. Diese sonst sehr ruhigen Menschen sind dann zeitweise nicht mehr besonders ruhig, danach dann dafür um so mehr. Die passendste Bemerkung kam hierzu eigentlich von Dorota, einer Polin, die auf dem gleichen Flur wohnt wie ich: "I won't ever have a finnish boyfriend, which I have to carry home after going out!". Es ist tatsächlich so, dass die Menschen hier trinken, bis sie nicht mehr gehen können. Auch wenn sie mit ihrer Freundin unterwegs sind. Übrigens können auch finnische Frauen sehr betrunken sein... Es ist ja nicht so, dass das in Deutschland nie passieren würde, aber nicht in einer solchen Häufung. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht -- sehr schön war übrigens auch der Rückweg um halb 5 zu Fuß durch die gefrorene Stadt.

Wochenendbeschäftigungen, Teil 2


Am Samstag konnte man nicht viel draußen unternehmen, weil es einfach ziemlich fies regnete. Allerdings wollte ich in die Stadt und hab natürlich meinen Bus verpasst und durfte laufen...
Am Sonntag war das Wetter jedoch erträglich und ich unternahm eine kleine Inselwanderung über die Oulu vorgelagerten Inseln, um die Ostsee zu besuchen. Auch hier ist zu sehen, dass es Frühling wird, denn in den noch nicht ganz zwei Wochen, die ich hier bin, kann man von Tag zu Tag mehr eisfreie Stellen auf den Flüssen und der Ostsee sehen.
Auf dem Weg zurück in die Stadt konnte ich weitere Wochenendbeschäftigungen der Einheimischen beobachten. Es ist kein Klischee, dass die Finnen für Mitteleuropäer seltsamen Beschäftigungen nachgehen. Sie bohren Löcher in auf Gewässern befindlichem Eis um dort zu fischen, oder dümpeln zum selben Zweck in gerade so aufgetauten Wasserlöchern mit ihrem Ruderboot herum. Aber ich wollte mich ja auch in die Riege der Verrückten einreihen: Ich hatte mich mit ein paar Leuten aus dem Wohnheim zum Eisschwimmen verabredet. Auf dem Weg von der Ostsee zum "Badestrand", wie es in der Karte so schön heißt, kamen mir doch etwas die Zweifel. Mir war nach drei Stunden in der Kälte dann doch etwas kalt geworden und spürte schon ein leichtes Kratzen im Hals... aber dann hab ich doch nicht gekniffen.
Um es mal vorweg zu nehmen: Ich kann Eisschwimmen nur empfehlen! Seltsamerweise ist es zwar äußerst kalt, schon alleine vom Umkleideraum zum Fluss zu laufen (das müsst ihr unbedingt mal machen: Barfuß über den Schnee laufen!) und dann erst recht, ins ca. 1 Grad kalte -- ähh warme -- Wasser zu steigen, aber es geht einem danach definitiv besser als vorher ;-). Wirklich. Außerdem bringt es Spaß.
Wir drei Eisschwimmer (Stefan aus Deutschland, Dorota aus Polen und ich) wollen auf jeden Fall nächsten Sonntag wieder zum Badestrand in Tuira. Hilfreicherweise ist auch unser Hofberichterstatter Picos (auch aus dem Wohnheim, Spanier) mitgekommen. Er war allerdings nicht dazu zu bewegen, sich auch ins Wasser zu kommen. Dafür gibt es dank ihm Fotos, die ihr hier anschauen könnt.

Montag, 5. März 2007

Murtomaahiihto


Wie schon angedeutet war ich gestern Skifahren. Ich erklomm riesige Hügel und musste diese dann vor allem todesmutig wieder herunterstürzen (abfahren ist mit Langlaufskiern etwas gewöhnungsbedürftig... aber der Schnee hier schmeckt gar nicht so schlecht). Für die extrem lange Strecke von etwa 10 Kilometern brauchte ich ca. 2 1/2 Stunden und holte mir einen geradezu erstaunlichen Muskelkater. Von dieser Strecke verteilten sich allerdings 2 Stunden auf den Hinweg (man muss auch erstmal die Loipe finden) und eine halbe Stunde auf den Rückweg ;-).

Dafür hab ich die unglaublich schöne Natur hier genießen dürfen (ganz ehrlich -- sowas gibts in Deutschland einfach nicht). Ca. 50 Meter hinter dem Wohnheim scheint Finnland nur noch aus Bäumen, Schnee und verschiedenem anderen Formen gefrorenen Wassers zu bestehen. Zwischendrin einzelne Zivilisationszeichen wie z.B. formschöne Plattenbauten (ca. 95% aller Häuser, die nicht aus Holz bestehen, haben ein Flachdach).
Schaut euch die Fotos an!

Sonntag, 4. März 2007

Nachgereicht!

Unter der Rubrik "Fotos" auf der rechten Seite, gibt es jetzt meine Fotos vom ersten Nachmittag und Abend in Oulu. Ich hab natürlich auch schon neuere (z.B. vom Skilaufen heute...), aber die sind noch geheim ;-).

Muss leider noch was an meiner Studienarbeit tun, die ist nämlich genau wie mein Blog auch schon mehrere Kapitel im Hintertreffen.

Freitag, 2. März 2007

The finnish way of talking...

Guten Abend,

da bei Nokia sehr viele schöne Slogans mit "the finnish way" anfangen, hab ich das einfach mal abgeschaut...
Ich hab jetzt zwei Tage im "Mumintal" (Muumilaakso, das Tal, wo die Mumins wohnen, ihr wisst schon, ansonsten gibts ja Wikipedia -- und auch ein Büroraum mit einem Kindervorhang vor dem Fenster zum Gang) gearbeitet und mir gefällt es dort gut.

Nach wie vor interessant ist immer noch die Sprache... aus aktuellem Anlass gibts einfach mal ein paar Links -- ich muss nämlich heute abend dringen noch ein bischen Finnisch lernen:

ein Plädoyer für Finnisch als Weltsprache
ein Artikel aus der "Zeit"

Ich habe es ja schon geschafft, durchaus mit ein bischen Hilfe meiner Nachbarn, Überschriften in den bei der Arbeit ausliegenden Zeitungen zu verstehen und auf sehr simple Art zu kommunizieren --aber bis das mit der Grammatik was wird, dauerts wohl noch ein bischen.
Da in meine Arbeitsgruppe ausschließlich aus Finnen besteht, würde ich schon ganz gerne den üblichen Gesprächen dort folgen können...

Es sprechen allerdings, wie zu erwarten war, äußerst viele Finnen Englisch und manche sogar Deutsch -- weshalb ich gut zurecht komme. Bei der Arbeit sind alle wichtigen Dokumente außer den Comics ebenfalls in Englisch.
Es gibt allerdings auch Leute, die dieser Sprache absolut nicht mächtig sind, nämlich die Busfahrer. Wenn man den also fragen will, wo der Bus hinfährt (bzw. ist es geschickter nach einem bestimmten Ort zu fragen, dann kann er nämlich nur ja oder nein sagen), sollte man das besser in Finnisch tun. Besser ist es aber, sich vorher im Internet zu informieren.
An den Haltestellen steht nämlich weder, welche Busse dort abfahren als auch, wann sie das tun. Das einzige was es gibt, ist eine riesige Tafel, die überall gleich ist und auf der man die Abfahrtszeiten der Busse an ihren jeweiligen Starthaltestellen ablesen kann -- besonders für Ortsunkundige äußerst hilfreich :-(

Ach ja, ich hab mir heute Langlaufskier gekauft und werde diese morgen ausgiebig ausprobieren!

Und jetzt lerne ich Finnisch.