Mittwoch, 15. Oktober 2008

Noch mehr zur Wahl

Also, inzwischen hab ich eine Einführung in das finnische Wahlsystem bekommen -- ich glaube, dass so auch an der RWTH der Asta gewählt wird (ja, ich sollte wissen, wie dort gewählt wird...):
Man kann in Oulu seine Stimme an einen von 546 Kandidaten vergeben. Diese sind in Listen organisiert. Nach der Wahl werden alle Stimmen einer Liste addiert, nennen wir die Summe s. Der meistgewählte Kandidat der Liste bekommt dann s Punkte, der zweitmeistgewählte s/2 Punkte etc. Dies wird für alle Listen einzeln durchgeführt. Die Kandidaten am Ende listenübergreifend die meisten Punkte haben, ziehen ins Ouluer Parlament ein.
Dadurch haben natürlich Listen mit mehr Kandidaten Vorteile und es ist sehr einfach, Scenarien zu entwerfen, in denen Kandidaten viel mehr Punkte als Stimmen bekommen und so nicht die meistgewählten Personen ins Parlament kommen.

Verschiedene Leute hier haben mir erzählt, dass sie wegen dieses Wahlverfahrens nicht wählen gehen -- oder weil sie denken, dass die Parteien so gleich sind, dass es sich nicht lohnt...
Es ist zumindest bei uns in der Arbeitsgruppe wesentlich normaler nicht wählen zu gehen als ich es in Deutschland erlebt habe.

Gleichzeitig ist eine meiner Arbeitskolleginnen für die SDP aufgestellt -- wir versuchen sie schon die ganze Zeit sie davon zu überzeugen dass wir sie alle wählen, wenn sie nur häufig genug Kuchen mitbringt, leider bisher erfolglos.

Und wir bekommen ständig eine Riesenladung Wahlwerbung und Flyer, die bestimmte Kandidaten vorstellen, aber ich steig da trotzdem noch nicht so richtig durch...