Sonntag, 28. Juni 2009

Juhannus 2009

Fast wie Urlaub! Diesmal sind wir über Juhannus nach Südostfinnland zu einer Hochzeit gefahren. Es ging nach Saimaa, da wollte ich sowieso immer schonmal hin. Auf dem Weg Richtung Mikkeli gelang es mir auch endlich zwei verschiedene finnische Tankstellen auf ein paar Pixel zu bannen. Recht unspektakulär ist die erste, allerdings vollständig aus Holz und befindet sich ca 120 Kilometer südlich von Oulu im Nirgendwo (in diesem Fall Kestilä genannt).

Die zweite befindet sich irgendwo in Savo am alten Bahnhof von Lapinlahti.

Das Wetter war traditionell durchwachsen ("epävakainen"). Ich muss mir dringend mal schicke Kleidung kaufen, in denen man einstellige Plusgrade gut aushalten kann.
Dafür gabs aber am Freitagabend ein traditionelles Juhannusfeuer am Strand von unserem Hotel. Wenn man die Landkarte von Saimaa anschaut, sieht man wesentlich mehr Wasser als Land, was dazu führt, dass fast jeder einen Strand hat. Und Mücken.

Erstaunlicherweise wird es in Südfinnland selbst an Mittsommer wirklich dunkler als tagsüber -- die 400 Kilometer scheinen wirklich was auszumachen.

Die Hochzeit selbst fand übrigens in einer wunderschönen alten kleinen hölzernen Dorfkirche statt -- leider vertraute ich den ca. 17 anderen Fotografen zu, genug Fotos zu machen -- bloss hab ich jetzt noch keine... ich werde versuchen sie später mal zu zeigen. Eine nette Hochzeit in kleinem Rahmen und ich habe nur unwesentlich bei 10 Grad und starkem Wind gefroren...

Ein Kollege meinte allerdings trocken, dass das kühle Wetter vermutlich einigen Leuten das Leben gerettet hat, denn an Juhannus ertrinken jedes Jahr einige Finnen. Bei der Arbeit gibt es die traditionelle "Juhannuswette", bei der man tippen kann, wie viele Ertrunkene es dieses Jahr wohl werden. Seltsamer Humor, ich halt mich da raus...

Ach ja, Juhannus ist natürlich Reisesaison -- alle wollen nach Norden. Wir fuhren antizyklisch und so konnten wir die Automassen, auf die Jyrki mich hinwies, bestaunen: Freitagmorgen auf den ersten 200 km circa 3 Autos, danach konnte man vereinzelt Gruppen von Autos hintereinander fahren sehen, am Sonntag wurden Autoschlangen von mehreren 10 Autos gesehen -- finnische Stau halt ;-) Um Helsinki sollen sie allerdings tatsächlich gestanden haben.


Auf dem Rückweg war blendendes Wetter, denn nach Juhannus fängt ja bekanntlich der Sommer an. Wir hielten für ein Eis in Kuopio und sassen an der Kauppahalli beim Velimies, der einem Spatzen als Vogeltränke diente. Kalakukko (eine Art Brot das mit Fisch gefüllt ist), die Spezialität aus der Region, war nur sehr touristisch und teuer auf dem Marktplatz zu bekommen, denn am Juhannuswochenende haben alle Läden geschlossen. Sogar der öffentliche Nahverkehr wird in Oulu eine Zeit lang völlig eingestellt. Kalakukko also später mal.

1 Kommentare:

Ansku hat gesagt…

Kalakukko ist toll. Mein erster Sommerkurs Finnisch und eigntlich überhaupt meine erste Berührung mit Finnland war ja in Kuopio. Das war sooo schön, diese vier Wochen werde ich nie wieder vergessen.

Gottseidank für uns gab's da Kalakukko gratis, wir waren einmal in der Savusauna und danach gab es ein reichliches typisches Büffet. Lecker! Kalakukko ist Pflicht, wenn Ihr mal wieder in Kuopio seid!

(Du weisst nicht, wie gerne ich momentan in Finnland wäre. Diese langen Sommernächte, wo die Sonne nie untergeht machen mir sowieso jeden Sommer Fernweh und dann haben wir hier ja noch nicht einmal Sommer!)

Einen ganz lieben Gruß, ich hoff, Dir geht es auch sonst gut!